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Taj Mahal – Das Sinnbild der Liebe

von indienrundreisen.de
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Taj Mahal – Das Sinnbild der Liebe

Marmorpoesie
Das große Reich der Mogul
Shah Jahan auf dem Thron
Ewige Liebe
Ein goldenes Zeitalter der Architektur
Die letzten Tage des Kaisers
Das Symbol der ewigen Liebe
Mughal Architecture
Der Eingang
Symmetrie und Linienführung
Naubat Khana
Das Layout des Komplexes
Oktagonaler Plan
Baumaterial
Charbagh
Geometrische Muster
Das Lotosbecken
Das Fundament und der Sockel
Sockel und Verkleidung aus Marmor
Das zentrale Tor
Pietra Dura
Die kleineren Pishtaqs
Die majestätische Kuppel
Der Chhatri
Die Pilaster
Die Minarete
Die Grabkammer
Der Wandschirm
Die Krypta
Die Masjid
Das Mehman Khana
Der Entwurf der Zierspitze
Touristeninformation
Eintrittspreise und Informationen
Was Sie mitnehmen sollten
Reinigung und Instandhaltung des Taj Mahal


 

Vor vielen Jahren verglich der amerikanische Dichter und Reiseautor Bayard Taylor das Taj Mahal mit einem Schloss, das im Himmel beschworen und dann auf der Erde abgesetzt wurde, um für alle Ewigkeit bewundert zu werden. Und damit hatte er vollkommen Recht. Dieses himmlische Schloss zieht die Bewohner aller Herrenländer seit jeher in seinen Bann. Nur die wenigsten haben noch nicht von dieser exquisiten Manifestation der Liebe aus rein weißem Marmor gehört. Die Besucher strömen aus allen Winkeln der Erde herbei, überqueren Ozeane und Kontinente, um seine einmalige Schönheit zu bewundern. Der Mogul-Herrscher Shah Jahan errichtete dieses architektonische Meisterwerk im Gedenken an seine geliebte Frau Mumtaz Mahal. 1631 begannen die Bauarbeiten, woraufhin die besten Handwerker an der Schaffung dieses islamischen Wunderwerks 17 Jahre lang arbeiteten. Noch nie zuvor oder auch seitdem huldigte ein König seiner Geliebten auf so erstaunliche, symbolische Weise.
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Das Taj Mahal, aufgenommen vom Roten Fort in Agra, Symbol ewiger Liebe © Michail Vorobyev


 

Marmorpoesie

Seit Jahrhunderten fasziniert und überrascht die exquisite Schönheit des Taj Mahal Menschen aus aller Welt. Es wurde 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und gilt als weltweit bewundertes Meisterwerk. Dieses elegante Marmorgrab wurde von dem Mogulkaiser Shah Jahan zu Ehren von Mumtaz Mahal, der Ehefrau, die er am meisten geliebt hatte, erbaut und gilt als eines der sieben Weltwunder. Seit 1632 waren zwanzig Jahre lang 20 000 Arbeiter und viele Steinmetze, Architekten, Handwerker und Kalligrafen aus ganz Indien und Persien für den Bau des Mausoleums beschäftigt.

Der Schah war eng mit der architektonischen Gestaltung und Planung dieses unglaublichen Bauwerks befasst und selbst ein großer Baumeister. Das Bauwerk bekam seinen berühmten Namen erst nach dem Tod des Schahs. Zu seizeitennen Leb hieß es einfach Rauza oder Grab. Das Taj befindet sich an einer scharfen Biegung nach Osten im Yamuna River und steht auf einer Plattform mit vier anmutigen freistehenden Minaretten an den vier Ecken der Plattform. Die Symmetrie wird durch die beiden nahezu identischen Gebäude an den Seiten, nämlich der Masjid oder Moschee an der Westflanke und dem Mehman Khana oder Gästehaus in Richtung Osten, vervollständigt. Machen Sie Ihre historische Tour durch Agra komplett, indem Sie Akbars Grab, das sich in Sikandra befindet, Fort Agra, die Zitadelle Fatehpur Sikri und das Grab von Itmad-ud-Daulah besuchen.

 Um das Taj Mahal besser zu verstehen und wertzuschätzen, ist es wichtig, einige Kenntnisse über die Mogul und Shah Jahan zu haben, die für den Bau verantwortlich waren.

Agra ist die kaiserliche Hauptstadt des Staates Uttar Pradesh und befindet sic him nördlichen Teil Indiens


Ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert zeigt Shah Jahan mit seinem Adel. Ihr Platzierung um den Thron folgt einer strengen Hierarchie.


 

Das große Reich der Mogul

Während des 17. Jahrhunderts war dieses Reich eines der mächtigsten Staaten mit ein Verwaltungssystem so komplex und effizient, dass es erfolgreich über hundert Millionen Menschen regierte, die über den gesamten Subkontinent Indien verteilt lebten. Zwischen 1526 und 1707 blieb das Mogulreich nach einer Phase der Konsolidierung und Expansion rund 180 Jahre lang stabil. Es war weltbekannt für die Raffinesse und Pracht seiner königlichen Höfe. Nach Jahren des langsamen Niedergangs ging das Reich schließlich unter, als Bahadur Shah Zafar 1857 von den Briten abgesetzt wurde.

  • 1526: Das Mogulreich und die Dynastie werden von Babur gegründet. Agra ist die Hauptstadt
  • 1530 bis 1556: Humayun regiert als Shah
  • 1556 bis 1605: Akbar regiert
  • 1605 bis 1627: Jahangir regiert
  • 1627: Nach Jahangirs Tod kommt es zum Krieg um den Thron. Shah Jahan beginnt seine Regierungszeit 1628
  • 1612: Shah Jahan heiratet Mumtaz Mahal, Arjumand Banu Begum
  • 1631 bis 1632: Nach Mumtaz Mahals Tod beginnt der Bau des Taj Mahal
  • 1654: Der Bau des Taj Mahal ist abgeschlossen
  • 1658: Der Schah wird von Aurangzeb, seinem Sohn, entthront und in Fort Agra eingesperrt
  • 1666: Nach seinem Tod wird Shah Jahan neben seiner Königin im Mausoleum beerdigt

 

Shah Jahan auf dem Thron

Ein Gemälde aus der Mogulzeit zeigt die europäischen Botschafter und Gesandten, die dem Mogul Shah Jahan (1592 – 1666) zum Zeitpunkt seiner Thronfolge als fünfter Herrscher des Mogulreiches Geschenke überreichen. Shahab-ud-din Muhammad Khurram Shah Jahan l. war der Liebling seines berühmten Großvaters, des Großen Akbar. Er ist aus verschiedenen Gründen in Erinnerung geblieben, nicht zuletzt durch den Bau des berühmten Taj Mahal, einer architektonischen Liebeserklärung an seine Königin Mumtaz Mahal. Er gab auch das Padshahnama in Auftrag, eine Sammlung von Werken, die als offizielle Illustration seiner Herrschaft als Kaiser dienen. Während seiner Herrschaft erreichte das Mogulreich seinen Höhepunkt an Macht und Einfluss. Shah Jahans opulenter Hof, der sich in seinem berühmten Pfauenthron manifestierte, wurde von ausländischen Würdenträgern und Besuchern aus der ganzen Welt bewundert. Bedeutende, neue Handwerks- und Handelszentren wie Delhi, Agra, Lahore und Ahmedabad entstanden und florierten unter seiner Herrschaft und waren über Straßen und Seewege mit weit entfernten Häfen und anderen Handelszentren verbunden. Später verlegte er die Hauptstadt von Agra nach Delhi und überwachte den Bau verschiedener wichtiger Monumente und historischer Stätten, wie der Jama Masjid und des Roten Forts, der Shalimar-Gärten in Lahore und eines Teils des Forts sowie des Mausoleums seines Vaters Jahangir.


Prinz Khurram, spatter bekannt als Shah Jahan oder König der Welt, wurde 1592 geboren und folgte seinem Vater Jahangir 1628 als fünfter Kaiser der Mogul. Während seiner 30jährigen Herrschaft weitete er das Reich bis zur südindischen Region Deccan aus. Ein wahrer Visionär, der die Liebe seines Großvaters Akbar für Architektur teilte und seiner Leidenschaft durch die Konstruktion zahlreicher Gebäude Ausdruck verlieh. Shah Jahan war ein wahrer Philanthrop, der Schmuck und feine Kunstwerke sammelte.
 

Ewige Liebe

Das ewige Grabmal der Königin in einzigartiger Schönheit. Die Grabkammer, in der die Königin und ihr Gatte für immer in exquisiter Pracht vereint sind. Der Kenotaph von Shah Jahan, der größer ist als der seiner geliebten Frau Mumtaz Mahal, hat den symbolischen Stifthalter oben platziert, um das männliche Grabmal zu kennzeichnen. Ihre eigentliche Grabstätte befindet sich in einer rechteckigen Krypta unterhalb der Grabkammer, die nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist © AHSAN SHEIKH


Im zarten Alter von 14 Jahren lernte Shah Jahan Arjumand Banu Begum kennen, es war buchstäblich Liebe auf den ersten Blick. Nach fünf Jahren nahm er sie zur Frau und nannte sie Juwel des Palasts oder Mumtaz Mahal. Die beiden waren unzertrennlich und sie begleitete ihn überall hin – sogar auf seine Feldzüge. 1631 starb sie bei der Geburt ihres 14. Kindes und der Shah begann, das Taj Mahel, das schönste Monument der Welt zu bauen und es seiner großen und ewigen Liebe zu widmen.

 

Ein goldenes Zeitalter der Architektur

Ein Blick in den Glaskasten des berühmten “Pfauenthrons” des Moguls Shah Jahan, der aus Marmor gefertigt und mit Halbedel- und Edelsteinen wie Rubinen, Granaten, Diamanten, Perlen und Smaragden, bestückt ist © Roop_Dey


Shah Jahan war ein überaus produktiver Bauherr und die vielen architektonischen Schätze, die er hinterließ, sind noch heute eine wichtige Attraktion für tausende Touristen aus aller Welt. Dazu gehören Masjid Jama und das Rote Fort in seiner neu errichteten Hauptstadt Shahjahanabad, außerdem natürlich das Taj Mahal. Der große Wohlstand des Mogul-Imperiums wurde durch den ausschweifenden Gebrauch von Edelsteinen, Halbedelsteinen und Marmor dargestellt. Die Symmetrie und Eleganz dieser majestätischen Strukturen waren typisch für Shah Jahans architektonische Wunderwerke. Mit viel Finesse verband er islamische und hinduistische Einflüsse miteinander.
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Das Jama Masjid in Delhi


 

Die letzten Tage des Kaisers

In schlechtem Gesundheitszustand und bereits in fortgeschrittenem Alter beobachtete Shah Jahan hilflos die Feindseligkeit, die sich zwischen seinen Söhnen zeigte, die den Thron besteigen wollten. Von einem von ihnen, Aurangzeb in Fort Agra nahe dem Taj Mahal, eingesperrt, verbrachte er seine letzten acht Jahre in der Obhut von Jahanara, der ältesten seiner Töchter. Die Legende besagt, dass seine Augen in den letzten Stunden nie vom Symbol seiner großen Liebe abgewichen sind. Nach seinem Tod im reifen Alter von vierundsiebzig Jahren im Jahr 1666 wurde er neben seiner Königin, die er am meisten von allen geliebt hatte, im Taj Mahal beigesetzt.

mussaman burj agra fort bietet blick auf taj mahal

Zur Zeit des Baus des Taj Mahal begann Kaiser Shah Jahan auch mit der Errichtung dieses mehrstöckigen, mit Halbedelsteinen verzierten Marmorturms, der als Musamman Burj im Roten Fort bekannt ist, um einen perfekten Blick auf das Taj Mahal zu haben, welches er zum Gedenken an seine geliebte Königin Mumtaz Mahal errichten ließ. Es ist derselbe Turm, in dem der Kaiser 16 Jahre lang von seinem Sohn Aurangzeb unter Hausarrest gehalten wurde. Shah Jahan starb hier am 22. Januar 1666 © Efired


 

Das Symbol der ewigen Liebe

Taj Mahal Perfekte Symmetriereflexion im Brunnen

Sonnenuntergangszeit am Taj Mahal. Das Taj Mahal gilt als eines der markantesten Gebäude der Welt. Es ehrt nicht nur Shah Jahans geliebte Königin Mumtaz Mahal, sondern steht auch als Symbol für seine Errungenschaften als Mogul. Aufgrund seiner exquisiten, detaillierten Handwerkskunst und perfekten Symmetrie wurde es als „Gebet, Vision, Traum, Gedicht und als Wunder“ bezeichnet. 20.000 Arbeiter brauchten fast 22 Jahre, um dieses erhabene Marmormausoleum fertigzustellen, dies verschlang rund 500 kg Gold und 41 Millionen Rupien. Der großzügig angelegte Garten mit seinen perfekten Proportionen erinnert an den islamischen Paradiesgarten. Das Mausoleum steht seit 1653 als Symbol der Liebe © muratart


 

Mughal Architecture

Blumenpietra Dura Taj Mahal

Die Mogul mochten Blumen und Gärten sehr gerne und diese Liebe zeigt sich in den exquisit geschnitzten Pflanzenmotiven im gesamten Taj © Agus.d.wahyudi


Während des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelten die Mogulkaiser ihren einzigartigen indopersischen Architekturstil. Diese von Kuppeln und Minaretten geprägte Kombination aus ausländischen und lokalen Einflüssen erreichte beim Bau des Taj ihren ästhetischen Höhepunkt. Die architektonische Entwürfe der Rajput spiegeln sich in den erhöhten, kuppelförmigen Pavillons, den Chhatris, wider, die das Tor überragen, sowie in den Chhajjas, den überhängenden Traufen. Auf der anderen Seite sind iranische Einflüsse in den Pishtaqs zu sehen, den rechteckigen Rahmen um gewölbte Öffnungen. Das Mausoleum ist so konzipiert, dass der erste Blick des Gebäudes perfekt vom Spitzbogen seines Tors eingerahmt wird. Treten Sie ein und Sie werden mit dem wunderschönen üppig grünen Charbagh konfrontiert, dem viereckigen Garten im persischen Stil, der im Kontrast zum funkelnden weißen Marmor des Gebäudes steht.

 

Der Eingang

schöner eingang zum taj mahal

Der Eingangsbereich des Taj Mahal © isaray


Der massive Pishtaq ist wunderschön gekrönt mit elf Bögen aus rotem Sandstein, auf denen sich wiederum elf makellose Marmorkuppeln befinden © Emrah C. Adalioglu


Das Große Tor oder Darwaza-i-Rauza ist das Tor zu den Gärten und dem Rest des Komplexes. Es steht getrennt vom Rest des Taj Mahal und ist ein typisches Merkmal und Markenzeichen islamischer Architektur. Es ist dreistöckig, hat eine rechteckige Form und einen Vorplatz aus rotem Sandstein. Das zentrale Tor wird von mehreren Hallen und kleineren Räumen flankiert. Aufwendige geometrische Muster bedecken die Wände und Decken und die schönen arabischen Inlays an den Spitzbögen spiegeln die Fassade des Hauptgebäudes des Taj Mahal wider.

In jeder Ecke des Großen Tors befinden sich angebaute Minarette. Am oberen Ende gibt es einen Chhatri aus Sandstein und Marmorkuppeln © Social Media Hub


 

Symmetrie und Linienführung

Für Shah Jahan war Symmetrie etwas Faszinierendes, was sich eindrucksvoll im Design des Taj Mahal zeigt. Die Linienführung des Darwaza-i-Rauza und des Hauptgebäudes ist so angelegt, dass das Große Tor einen perfekten Rahmen für die Symmetrie des Mausoleums und seiner Minarette bildet. Man findet Achsensymmetrie auch in der Reflektion des Taj Mahal mit seinen Minaretten im klaren Wasser des Lotus-Beckens. Die Höhe der vier großen Chhatris, die die riesige zentrale Kuppel flankieren, balancieren die Höhe eben jener aus. Legenden zufolge plante Shah Jahan ein identisches Gebäude für sich selbst auf der anderen Seite des Yamuna River. Diese Kopie sollte nicht weiß werden, sondern schwarz und eine Brücke sollte beide Mausoleen miteinander verbinden.

Die Sura al-Fajr oder Sure des Tagesanbruchs ist in wunderschöner Kalligraphie auf den Rahmen des Tores geschrieben. Kunstvolle Kalligraphie wurde im gesamten Bauwerk genutzt, um dort Passagen aus dem Koran niederzuschreiben. Achten Sie darauf, dass die oberen Panele größer sind, als die unteren, um die Illusion einer einheitlichen Schriftgröße zu erzeugen © Zvonimir Atletic


Die Kuppel des Haupteingangsbereiches des Taj Mahal im Bienenwaben-Design © EQRoy


Die perfekte Symmetrie der Decke des Haupteingangsbereiches des Taj Mahal. Die Symbiose von Halbedelsteinen, die in Marmorplatten und rotem Sandstein vereint sind, verleiht dem Bereich eine elegante Erhabenheit © Pablo Hidalgo


Eingerahmt vom Bogen des Großen Tors ist der Hauptkomplex, zu dem das Mausoleum, Charbagh und die Minarette gehören, ein perfekter erster Anblick © ArtPanupat


 

Naubat Khana

Links und rechts des Eingangs befinden sich zwei Musikgalerien oder Naubat Khanas, die jeweils in die äußere Gartenmauer übergehen. 1982 wurde die linke in ein Museum mit 3 Galerien umgewandelt. Es beherbergt Miniaturbilder, Regierungsverordnungen, Manuskripte sowie Beispiele für Utensilien, Waffen und Kalligraphie © Amlan Mathur


 

Das Layout des Komplexes

Wie bereits erwähnt, wurde dieses Denkmal am Yamuna River errichtet, der an der Rückseite des Komplexes vorbei fließt. Der Besucher nähert sich der Struktur und geht zuerst unter einem Tor hindurch, um zum eindrucksvollen Haupteingang oder Darwaza-i-Rauza zu gelangen. Der viereckige Garten oder Charbagh mit seinem Lotus-Becken folgt und erst dann erhebt sich das Taj in seiner ganzen Pracht. Im Gegensatz zu anderen Mausoleen ist die Reihenfolge in diesem Fall umgekehrt. Das Innere und das Äußere sind ausgiebig mit Pietra Dura oder mit Juwelen verzierten Inlays, Reliefschnitzereien aus Sandstein und Marmor sowie kalligraphischen Inschriften verziert. In der Mitte des Gebäudes befinden sich die Kenotaphien des liebevollen Ehemanns und der Ehefrau, die beide sehr verziert sind. Neben dem Grab befinden sich die Moschee oder die Masjid und das Gästehaus oder Mehman Khana, die alle auf der Basis von rotem Sandstein errichtet wurden.

Der Grundriss des Taj Mahal ist im Eingangsbereich abgebildet © Abbey Meprathu Philip


 

Oktagonaler Plan

Das Mausoleum war das typisches Mogulgrab mit seinen Hasht-Bihisht oder „Plan der acht Paradise“ angelegt. Nach diese Design ist das zentrale Quadrat in einen oktagonalen Raum unterteilt, mit einer Kammer in den vier Erhebungen und einem Raum in jeder Ecke © Yosanon Y


Ein Blick aus der Vogelperspektive auf das Hauptmausoleum, mit der angrenzenden Moschee im Osten und dem Gästehaus auf der Westseite © Uladzik Kryhin


 

Baumaterial

Die Restaurierung ist ein fortlaufender Prozess im Taj Mahal-Komplex. Hier teilen und präparieren geschickte Handwerker Stücke weißen Marmors für die Instandhaltung © Aodhain


Hauptsächlich wurden zwei Baustoffe verwendet, um das Taj zu konstruieren. Am wichtigsten ist der weiße Marmor aus den Makrana-Steinbrüchen von Nagaur in Rajasthan. Das zweite Material, roter Sandstein, stammte von Rupbas und Fatehpur Sikri in der Nähe von Agra. Der Sandstein variiert in der Farbe; von einem gelblichen Rot bis zu einem weicheren Rot kann er viele Töne annehmen. Für die schönen Inlays wurden Steine von überall hergebracht. Aus Bundelkhand kamen Granate, aus Punjab Jaspis, Kristall und Jade aus China, Amethyst und Onyx aus Persien, aus Sri Lanka Saphir und Lapislazuli, aus Arabien Kornelkirsche und Koralle und aus Panna die Diamanten.

 

Charbagh

Der Charbagh wurde durch das Wasser des Flusses Yamuna befüllt © Sanga Park


Da die Zahl vier als die heiligste Zahl im Islam gilt, basiert der größte Teil des Designs des Taj Mahal auf dieser Zahl und einem Vielfachen davon. Ein charakteristisches Element in der arabischen, persischen und mogulischen Architektur ist der Charbagh-Stil. Char bedeutet „vier“ und bagh bedeutet Garten. Diese Art von Gartenplan wurde dem Land von Babur, dem ersten Mogulkaiser, vorgestellt, der die Idee mit demselben Stil aus den persischen Gärten übernahm. Diese Gärten zeigen den Garten Eden mit seinen vier Flüssen im islamischen Bild. Landschaftsarchitekten schufen das Charbagh nach diesem Entwurf: Wasserstraßen teilen den Garten in vier identische Abschnitte. Ein Kanal verläuft von Nord nach Süd, der andere von West nach Ost. Das Lotus-Becken bildet den Mittelpunkt.

Sogar die Bäume im Garten, der das Taj Mahal umgibt, sind symbolträchtig. Obstbäume sind ein Zeichen für Leben, während Zypressen den Tod symbolisieren © DH Saragih


 

Geometrische Muster

Marmorinlays stehen in schönem Kontrast zum Sandsteinboden. Um die feinen Linien dieses Designs zu kreieren, wurde schwarzer Stein benutzt © tscreationz


Der rote Sandsteinboden, die Decken, der Boden des Mausoleums und die Pfade sind alle mit Mosaikdesigns dekoriert. Diese typischen Muster sind ohne Überlappungen oder Lücken angelegt und stellen Sterne und oktagonale Figuren dar. Sogar die Grünflächen entlang der Pfade zeigen ähnliche Muster.

 

Das Lotosbecken

Die Marmorebene am Lotus-Becken ist ein beliebtes Fotohighlight für Besucher. Im vollkommen ruhigen Wasser des Pools spiegelt sich das Taj Mahal in seiner ganzen Pracht wider. Der Pool ist nach den lotusförmigen Ausläufern seiner Springbrunnen benannt. Diese Kupfervorrichtungen steuern den Wasserdruck der Brunnen. © mammuth


Ebenso wie der Garten ist auch das Lotusbecken in vier gleiche Teile unterteilt. Dies wird mit Hilfe von flachen Kanälen entlang breiterer Gehwege erreicht. Breitere Dammwege unterteilen sie weiter in Viertel. Kupferrohre bringen Wasser vom Yamuna River zu den Kanälen und zum Lotusbecken. Der Pool hat fünf Springbrunnen mit floralen Mustern an den Ecken. 1907 fügte Lord Curzon an den vier Seiten des Beckens Marmorbänke hinzu, die den perfekten Rahmen für Fotos mit dem Mausoleum im Hintergrund bieten.

Diese Kupfervorrichtungen steuern den Wasserdruck der Brunnen. Stufen führen zum Pool. Ursprünglich, so wird gemunkelt, strömte das Wasser sanft über diese Stufen © panoglobe


 

Das Fundament und der Sockel

Die Terrasse aus rotem Sandstein verfügt über niedrige Balkone mit geschnitzter Gitterarbeit oder Jaalis und geometrischen Marmorinlays auf dem Boden © Carlos Neto


Die Stufen, die zum Marmorsockel führen, sind mit Topfpflanzen gefüllt © Hailshadow


Das massive Gewicht des Mausoleums erforderte eine solide Basis und ein starkes Fundament. Die Arbeiter gruben bis zum Wasserspiegel und füllten das Loch mit Mörtel aus Stein und Kalk. Auf diesem Fundament wurde eine Plattform aus rotem Sandstein errichtet. Diese Erhebung muss das Gesamtgewicht des Marmorpodiums tragen, auf dem alle vier Minarette und das Mausoleum sowie das Mehman Khana und die Masjid sitzen.

Eine innere Treppe führt zum Marmorsockel © Shimon Bar


 

Sockel und Verkleidung aus Marmor

Auf der Basis aus rotem Sandstein ruht ein zweiter, quadratischer Sockel mit einer Länge 90m. Er ist vollständig mit Marmor verkleidet und trägt die Minarette und das Mausoleum. Die Dekoration ist minimal und elegant, auf der Basis findet man Blumenmuster, die denen auf der Marmorverkleidung im Mausoleum ähneln.


Die weiße Marmorverkleidung des zweiten Sockels ist einfach aber elegant dekoriert. Jaali oder gitterförmig perforierte Wände findet man auf allen Seiten, außer der Vorderseite. Diese Wände lassen Sonnenlicht und frische Luft in die darunterliegende Grabkammer © mathess


 

Das zentrale Tor

Der gewölbte Eingang oder Pishtaq des Mausoleums hat einen Rahmen, der mit Thuluth-Schrift verziert ist. Diese Kalligraphie im islamischen Stil wird verwendet, um einen Vers aus dem Koran zu schreiben. Zwei dreieckige Abschnitte entlang der Krümmung des Spitzbogens sind mit Mustern in der Pietra Dura-Technik verziert, während der äußere Rand des Bogens selbst dicke seilartige Vertiefungen aufweist. Der höchste Punkt des Pishtaq ist in linearen Blumenmustern mit Pietra Dura verziert, die bis zu den beiden Pilastern reichen. Die Idee der Symmetrie durch die Verwendung von Spitzbögen, die von rechteckigen Rahmen umgeben sind, zieht sich durch den gesamten Komplex.

Das prächtige Pishtaq im zentralen Bereich ist detailliert verziert. Diese riesigen bogenförmigen Nischen sind in jede Seite des Taj eingelassen. Sie verleihen dem Gebäude Tiefe, während ihre zentralen, gitterförmigen Marmorblenden gemustertes Licht in das Innere des Mausoleums leiten © analoger


 

Pietra Dura

Die Technik, mit der man farbige Steinstücke in Marmor einfügt, stammt aus Florenz in Italien und nennt sich Pietra Dura. 28 Edelsteine und Halbedelsteine aus aller Welt wurden verwendet, um das Taj Mahal zu schmücken. In einigen Blumendesigns wurden bis zu 60 Steinstücke benutzt.

Beispiele der Inlayarbeiten in der Pietra Dura-Technik Im Koran und in der persischen Poesie heißt es oft, dass die Blumen dem Wasser des Paradieses selbst entspringen. Fein gestaltete Blumenmuster und Halbedelsteine verändern und schmücken den Look des kahlen, weißen Marmors im gesamten Mausoleum und verwandeln dessen Oberflächen in ästhetische Meisterwerke © Don Mammoser


Beeindruckende Marmorreliefverzierungen – Blühende Pflanzen, die das Paradies symbolisieren sollen, sind ein häufiges Thema der wunderschönen, in den weißen Marmor gemeißelten Tafeln © dashingstock


Der persische Kalligraph Amanot Khan erschuf diese wunderschöne Inschrift aus Jaspis in Marmor. Die Schrifttafel mit den Versen aus dem Koran wird nach oben hin immer massiver. Durch diesen raffinierten Trick entsteht für den Betrachter, der vom Boden aus nach oben schaut, die optische Täuschung einer Schrift von einheitlicher Größe © Photo_works


Die Wände des unteren Grabes haben Blumen, die als Flachrelief in den weißen Marmor geschnitzt wurden © Aodhain


Die Außenwände des Hauptmausoleums sind mit gelbem und schwarzem Sandstein in Zickzack- bzw. geometrischen Motiven versehen © Tairalist


Besucher, die Schlange stehen, um die Grabkammer im Taj Mahal zu betreten. Fotografieren ist in der Grabkammer nicht erwünscht © yurakrasil


 

Die kleineren Pishtaqs

Kleinere Pishtaqs flankieren die Hauptstraße. Die gewölbten Nischen an den vier Ecken des Grabes sind semi-oktagonal, während die an der Fassade rechteckige Formen haben. Die geschickte Verwendung dieser einzigartig geformten Pishtaqs ermöglicht es dem Betrachter, die Nischen aus allen Blickwinkeln zu sehen, was sonst nicht der Fall gewesen wäre. Jeder Abschnitt der riesigen Fassade wird von flachen rechteckigen Säulen oder Pilastern eingefasst, die mit V- oder Chevron-Motiven verziert sind.

Gemusterte Marmor-Pishtaqs. Tiefe Bögen (Pishtaq) verleihen den Wänden optische Struktur. Ihre Paneele mit Einlegearbeiten durchbrechen die Monotonie des weißen Marmors und schaffen ein juwelenartiges Antlitz von Anmut und Mystik © cinoby


 

Die majestätische Kuppel

Die Kuppel – Die 44 m hohe Konstruktion wird von einer Spitze gekrönt. Die berühmte zentrale Kuppel des Taj, die von einem Messingelement gekrönt wird, stellt das Himmelsgewölbe dar – ein besonders deutlicher Kontrast zur materiellen Welt, die durch die quadratische Form des Hauptgebäudes repräsentiert wird. Die Hauptkuppel des Mausoleums wird wegen ihrer Form auch als Zwiebelkuppel bezeichnet


Die mit Marmor verkleidete Kuppel leiht ihre spezifische Form von persisch-timuridischen und hinduistischen Tempeldesigns. Die zylindrische Basis, auf der sie platziert ist, betont die Form der Kuppel. Die farbigen Pietra Dura-Verzierungen auf dem Sockel schaffen einen wirkungsvollen Kontrast zum Weiß des  Marmors. Von der Basis aus rundet sich die Kuppel üppig ab und verjüngt sich zu ihrer kronenartigen Spitze. Diese Spitze war ursprünglich aus Gold gefertigte, besteht jetzt aber aus vergoldeter Bronze und kombiniert hinduistische und persische Dekorationselemente. Die Kuppel erreicht eine beeindruckende Höhe von insgesamt 45m, was jedoch vom Betrachter aus dem Inneren des Mausoleums nicht wahrgenommen werden kann, da es doppelt verschalt ist. Die innere Schale bildet die Decke der Innenhalle.

Eine Nahaufnahme der Kuppel des Taj Mahal. Diese ist reichhaltig mit Halbedelsteinen in floralen Mustern verziert – ein besonders perfektes Beispiel für Pietra dura-Intarsienkunst © Tawatchaiwanasri


Die erhabene Zierspitze aus Messing stellt den typisch islamischen Halbmond dar. Das Kalash oder topfartige Motiv zeigt die hinduistischen Einflüsse. Das heilige Wort „Allah“ ist in Urdu eingraviert. Diese Detailaufnahme zeigt Arbeiter, während sie Wartungsarbeiten an der Hauptkuppel des Taj Mahal durchführen / Foto von Melvyn Longhurst / Alamy Images


Das Taj Mahal hat eine doppelte Kuppel, eine falsche kleinere Kuppeldecke innerhalb der größeren äußeren bauchigen Struktur. Der Grund dafür ist zweifach; es schafft eine imposante äußere Kuppel, die fast die gleiche Größe wie die Grundstruktur des Denkmals auf der Außenseite hat, während die komfortableren Proportionen der inneren Kammer beibehalten werden / Alamy Images


 

Der Chhatri

Die Einflüsse der Hindus, genauer der Rajasthani, sind durch die Nutzung des Chhatri in vielen Monumenten der Mogul offensichtlich. Um die riesige Kuppel sind vier Chhatris diagonal platziert. Das Design ist dem der Hauptkuppel nachempfunden, inklusive der Lotusmotive und der vergoldeten Zierspitzen. Die Basis aus Säulen und Bögen erstreckt sich bis unter das Kuppeldach und lässt Licht und frische Luft hinein © Aleynikov Pavel


 

Die Pilaster

Jeder Pishtaq im Komplex wird von schlanken, hohen Pilastern flankiert, die sich von seiner Basis erheben. Jeder Pilaster ist mit geometrischen Fischgrätenmustern aus schwarzem und weißem Marmor verziert und endet in einem Marmor-Bouquet, das mit einem bronzenen Abschluss endet. Sie sind größer als die Pishtaqs und betonen die immense Höhe der Kuppel des Mausoleums © Aleynikov Pavel


Nahaufnahme des Pilasters, der mit geometrischen Mustern aus schwarzem und weißem Marmor verziert ist und in einem Guldasta genannten Marmorabschnitt endet, welcher in einen Bronzeknauf übergeht © Miriam Gimbel


 

Die Minarete

Shah Jahan war der erste, der Minarette in die Architektur der Mogule einführte. Die 40 m hohen Minarette an den vier Ecken des Taj Mahal unterstreichen seine perfekte Symmetrie und verleihen ihm ein Gefühl von Leichtigkeit und Erhabenheit. Jedes Minarett wird von einem achtsäuligen Chhatri gekrönt. Die schlanken Minarette sind absichtlich leicht nach außen gerichtet. Dies geschah zum Schutz, falls eine von ihnen zusammenbrechen sollte © Ranadip Dey


Das Mausoleum ist perfekt eingerahmt von vier schlanken, freistehenden Minaretten, die in den vier Ecken der Erhebung platziert sind. Diese clevere Platzierung unterstreicht die symmetrische Perfektion des gesamten Komplexes. Jedes Minarett ist 40 Meter hoch und auf seiner Oberseite befindet sich ein Chhatri, der von einer Reihe von Spitzbögen getragen wird, die durch acht Säulen voneinander getrennt sind. Zwei umlaufende Balkone unterteilen jedes Minarett in drei gleich große Abschnitte. Wendeltreppen in den Minaretten ermöglichen den Zugang zu den Balkonen und Chhartis, sind jedoch für Besucher geschlossen. Minarette sind in der islamischen Architektur unverwechselbar, obwohl sie erst im 17. Jahrhundert Teil der Moguldenkmäler wurden. Traditionell rief der Mu’addin die Gläubigen vom dem Chhatri des Minaretts zum Beten auf.

Schaut man sich ein Minarett genauer an, sieht man florale und geometrische Muster im Pietra-Dura-Stil. Unterhalb der Balkone findet man dekorative Marmorschnitzereien © Fabio Imhoff


Der oberste Abschnitt eines Minaretts vom Taj Mahal © Ankit M


 

Die Grabkammer

Die beiden fein verzierten Kenotaphe sind eigentlich nur Symbole, denn die echten Sarkophage befinden sich in einer kleineren Kammer auf der Gartenebene. Der Stifthalter steht für den Kaiser, die Schreibtafel für seine Frau, beide sind symbolische Grabelemente. Zur Zeit der Mogule war der Kenotaph der Königin Mumtaz Mahal mit einem Perlenchadar, einer Decke aus Perlen, drapiert, während der Kenotaph des Kaisers mit Edelsteinen drapiert war. Die meisten dieser Wertgegenstände wurden während der Invasionen nach der Mogulzeit geplündert © IVANVIEITO


In der Mitte des Mausoleums befindet sich die achteckige Grabkammer, in der sich die Marmorgrabsteine von Shah Jahan und Mumtaz Mahal befinden. Ihre eigentlichen Gräber befinden sich in der dunklen Krypta unterhalb der Grabkammer und sind für Besucher leider nicht zugänglich. Die Pietra-Dura-Technik wird verwendet, um die gewölbte Decke zu schmücken. Jaalis an den Außenwänden lassen frische Luft und Licht in die Kammer, die in einen weichen goldenen Farbton getaucht wird. Der Kontrast zur magischen Ausstrahlung des weißen Marmors verleiht eine Aura purer Gelassenheit. Die Wände sind mit feinen Kalligrafietafeln, Flachreliefs und mit vielen von Edelsteinen geschmückten Lapidarium-Inlays verziert. Diese Designs spiegeln die Designmerkmale des Äußeren wider. Vier achteckige kleinere Kammern führen von den Ecken der Grabkammer ab.

Mumtaz Mahals Kenotaph ist mit Zitaten aus dem Koran beschriftet / Alamy Images


Im Jahr 1909 schenkte Lord Curzon eine bronzene Lampe, ähnlich einer, die in einer Moschee in Kairo hängt © GregD


Die Sonne ist im Pietra-Dura-Stil auf der Decke der Kammer dargestellt


 

Der Wandschirm

Ursprünglich umgab ein golden emaillierter Wandschirm die Kenotaphen, wurde aber 1643 durch zarten Marmor ersetzt. Der Wandschirm hat eine achteckige Form, wobei jede Seite in drei Felder unterteilt ist. Nur ein Wandschirm ermöglicht den Zugang zu den Gräbern. Jedes Paneel enthält Inlays aus Halbedelsteinen und feinen Schnitzereien, die bis ins kleinste Detail ausgeführt wurden, um anmutige Früchte, Blumen und Reben zu formen.

Der halbmondförmige Marmorschirm in der Grabkammer ist mit Gold bestückt. Jeder Zentimeter und jede Ecke des Marmorgebildes, der die Gräber der Königin und des Königs umgibt, ist mit Halbedelsteinen wie Karneol, Lapislazuli und Perlmutt verziert. Man geht davon aus, dass 35 verschiedene Edel- und Halbedelsteine verwendet wurden, um die exquisite Pietra dura (Marmorintarsien) zu schaffen, die sich an den Innen- und Außenwänden des Mausoleums befindet. Auch hier sind florale Motive allgegenwärtig. Sehen Sie genauer hin und nehmen Sie eine kleine Taschenlampe mit in das Mausoleum, um die Transparenz des weißen Marmors und der Halbedelsteine voll zu genießen © Sandra_San


Der filigrane Marmorschirm in der Grabkammer ist ein großartiges Kunstwerk, an dem zehn Jahre gearbeitet wurde. Er wurde aus einer einzigen Marmorplatte angefertigt und dient dazu, die königlichen Gräber abzuschirmen, während das gemusterte Licht durch den kunstvoll geschnitzten Gitterschirm fällt © NAIK86


Die umliegenden Räume der achteckigen Grabkammer sind mit Jalis verziert, perforierten Gitterelementen, die das Sonnenlicht hereinlassen. Die Wände sind mit Halbedelsteinen und floralen Mustern aus Marmor veredelt © Don Mammoser


 

Die Krypta

Direkt unter den kunstvoll verzierten Kenotaphen des Kaisers und seiner Königin befinden sich die eigentlichen Gräber. Diese Kammer ist der muslimischen Tradition folgend viel weniger dekorativ, denn im Islam ist eine solche Verschönerung von Gräbern verboten. Ihre Körper sind mit den Köpfen gen Mekka ausgerichtet. Die Krypta ist mit Marmor bedeckt und die Decke nicht verziert. Im krassen Gegensatz zur großflächigen Verschönerung der Kenotaphen oben weisen die Gräber unten nur ein Minimum an dekorativen Elementen auf.

Eine Treppe führt hinunter in die Krypta auf die südliche Seite der Gräber. Dieser Ort ist für Besucher nicht zugänglich


Das eigentliche Grab der Königin befindet sich genau in der Mitte der Grabkammer und das ihres Mannes an ihrer Seite. Der Mogul Shah Jahan wurde hier 35 Jahre nach der Beerdigung seiner Frau Mumtaz Mahal beigesetzt. Diese Grabkammer ist einmal im Jahr für 3 Tage vom 27. Februar bis zum 1. März für die Öffentlichkeit zugänglich, und zwar für Shah Jahans Urs, die Zeremonie zum Gedenken an seinen Tod. Während dieser drei Tage ist der Eintritt zum Taj Mahal für alle Besucher, auch für Ausländer, frei / Alamy Images


 

Die Masjid

Mosque on the west side of the Taj Mahal. Die Fasade der Masjid besteht aus weißen und roten Panelen und Dekorationen im Pietra-Dura-Stil. Kleiner, sogenannte blinde Bögen flankieren den Pishtaq © Vitor costa


Jede Moschee hat ihren Ort für Waschungen für die traditionelle Reinigung der Hände und Füße der Gläubigen. Das Wasserbecken der Masjid befindet sich direkt vor dem Gebäude © TK Kurikawa


Auf einem Sandsteinsockel auf der linken Seite des Taj Mahal befindet sich die Moschee oder Masjid. Sie hat drei Kuppeln, von denen die mittlere die größte ist. Sie haben zylindrische Böden, die alle mit geometrischen Mustern aus rotem Sandstein und weißem Marmor verziert sind. Die Sgraffito-Technik wurde verwendet, um die Moschee zu schmücken. Sgraffito bedeutet Kratzer; pflanzenähnliche Motive werden buchstäblich aus der oberen roten Schicht herausgekratzt, um die weiße Farbe darunter zu enthüllen. Der Boden ist mit schwarzen Marmorumrissen verziert, die etwa 570 Gebetsmatten darstellen. Die Wand in Richtung Mekka, die Qiblah-Wand, hat eine Gebetsnische oder einen Mihrab. Alle Moscheen, die von Shah Jahan erbaut wurden, haben das gleiche grundlegende Design, einschließlich der Masjid und der Jama Masjid in Delhi.

Das clevere geometrische Muster auf den Pilastern täuscht das Auge und last es glauben, sie sein flach


Der Boden sieht aus, das wäre er von Gebetsmatten bedeckt, während die Decke mit einem floralen Design in der Sgraffito-Technik geschmückt ist © Shankhanil Ghosh


Ein besonders dekoratives Blumendetail in der Wandtafel aus rotem Sandstein, in der Moschee des Taj Mahal © Carlos Neto


Das Sonnensymbol an der Decke der Moschee, sowie ein Gebetsaltar © Mister_Knight


Die Kombination aus weißem Marmor und rotem Sandstein, die in der Moschee des Taj Mahal-Komplexes verwendet wurde, bietet ein elegantes und ästhetisches Erscheinungsbild © Craig Hastings


Das prächtige Taj Mahal, das Liebesmahnmal von Shah Jahan an seine geliebte Frau, von der Moschee aus fotografiert © MOROZ NATALIYA


 

Das Mehman Khana

Das Gästehaus ist als „jawab“ oder „Antwort“ bekannt, weil es der Masjid auf der anderen Seite des Mausoleums das architektonische Gleichgewicht verleihen muss. Anscheinend waren in diesem Gebäude Gäste während des Jubiläums oder Todestages der Königin untergebracht. Das Bedürfnis nach Symmetrie diktierte, dass das Mehman Khana, genau wie die Mosche, einem Becken gegenüber steht. Den Fußböden im Inneren fehlt das Gebetsmattenmuster und es gibt kein Mihrab.

Das Mehman Khana mit dem zugehörigen Becken © Hugo Zavala


Bezaubernde Gänge innerhalb des Mehman Khana, bzw. Gästehauses, des Taj Mahal © ferrantraite


Dekorative Paneele in den roten Sandsteinwänden des Gästehauses. Die gleichen Muster sind auch im Hauptmausoleum zu sehen, dort jedoch in Form von weißem Marmor © jstephenlee


Das Gästehaus auf der Ostseite des Taj Mahal von der anderen Seite des Flusses aus betrachtet © The Perfect


 

Der Entwurf der Zierspitze

Eine Kopie der Zierspitze in schwarzem Stein


Nahe dem Eingang zum Mehman Khana gibt es eine Kopie der Messing-Zierspitze der Hauptkuppel. Sie ist gut neun Meter lang und besteht aus schwarzem Stein.

Die vier Ecken des Sockels besitzen jeweils einen achteckigen Turm-Pavillon © Vivvi Smak


 

Touristeninformation

Mit dem Flugzeug: Der internationale Flughafen, der Agra am nächsten ist, ist Delhi. Informationen finden Sie unter. Agra verfügt über einen Flughafen und wird von Bangalore, Mumbai und Varanasi aus direkt angeflogen.    

Mit dem Zug: Agra ist per Zug mit den meisten großen Städten Indiens verbunden. Der Shatabdi Express, der Gatiman Express und der Taj Express verkehren täglich zwischen Agra und Neu Delhi.

Mit dem Auto: Mit dem Auto können Sie von nahegelegenen Städten wie Delhi (200 km) oder Jaipur (235 km) anreisen.  

Anreise zum Taj Mahal: Buchen Sie eine Auto-Rikscha oder ein Taxi oder fahren Sie mit dem normalen beziehungsweise dem luxuriösen Bus.
 

Eintrittspreise und Informationen

September bis März ist die ideale Zeit für einen Besuch in Agra. Geöffnet ist das Taj Mahal täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, außer freitags. Inder und Bürger der SAARC-Staaten zahlen 40 Rupien pro Person, während der Eintritt für Besucher aus Übersee 1300 Rupien beträgt. Kinder unter 15 Jahren haben freien Eintritt. Nächtliche Besuche sind sowohl bei Vollmond als auch zwei Nächte davor und danach gestattet. Das gilt allerdings nicht für die Zeit des Ramadan.

Was Sie mitnehmen sollten:

  • Sie brauchen Sonnenschutz, Trinkwasser, eine Taschenlampe, Reiseführer und Karte, Moskitoschutz und Kleingeld.
  • Tragen Sie im Sommer leichte Baumwolle und Wolle im Winter. Denken Sie an einen Hut, eine Regenjacke oder einen Schirm und Schuhwerk, das Sie leicht ausziehen können.

 

Einige nützliche, durch Bilder illustrierte Informationen über Ihren Besuch des Taj Mahal

Ein Informationsschild im Garten in der Nähe von Darwaza-i-Rauza, im Taj Mahal-Komplex in Agra, Indien © Pablo Hidalgo


Der Ticketschalter für einheimische und ausländische Besucher des Taj Mahal befindet sich am Osttor des Komplexes, in der Nähe des Parkplatzes © TK Kurikawa


Eine Reihe von Ticketschaltern am Westtor des Taj Mahal. Die Tickets können jedoch auch online erworben werden ©TK Kurikawa


Eine Informationstafel zeigt deutlich, welche Gegenstände im Inneren des Taj Mahal-Komplexes nicht gestattet sind. Sie dürfen Ihr Mobiltelefon mit in den Taj Mahal nehmen, für eine Videokamera müssen Sie jedoch ein separates Ticket kaufen © TK Kurikawa


Batteriebetriebene Rikschas warten in der Nähe des Parkplatzes des Taj Mahal, um Touristen zum Hauptmausoleum zu bringen. Aufgrund der Umweltverschmutzung dürfen normale Benzin- oder Dieselfahrzeuge nicht näher als 1 km an das Taj Mahal heranfahren. Aus diesem Grund befindet sich der Parkplatz des Taj Mahal einen Kilometer vom Eingangstor entfernt. Besucher können kostenlos von der Regierung betriebene Golfmobile vom Parkplatz zum Haupteingangstor nehmen oder wahlweise die kurze Strecke zu Fuß gehen © Agus.d.wahyudi


Normalerweise warten lange Menschenschlangen auf den Eintritt zum Taj Mahal. Für Ausländer gibt es jedoch separate Warteschlangen, die in der Regel kürzer sind © RaksyBH


Ausländische Touristen erhalten kostenlose Einweg-Schuhüberzieher, die im Ticket für das Monument inbegriffen sind. Wenn Sie diese Überschuhe tragen, müssen Sie Ihre Schuhe beim Betreten des Hauptmausoleums nicht ausziehen © Neja Hrovat


Ein Warnschild weist auf das Zugangsverbot zum Garten des Taj Mahal in Agra, Indien, hin © TK Kurikawa


Gläubige, die den Eid-Zeremonien am Taj Mahal beiwohnen. Jeden Freitag ist das Taj Mahal für Besucher geschlossen, da die Muslime freitags zum Gebet in die Moschee des Taj Mahal-Komplexes kommen © Somnath Chatterjee


Ein Hinweisschild für das Museum am Taj Mahal in Agra. Touristen sind oft so sehr von der Schönheit des Taj Mahal beeindruckt, dass sie das Museum völlig übersehen. Das Taj-Museum beherbergt zahlreiche, originale Mogul-Artefakte wie Miniaturen, seltene Manuskripte, Utensilien, Waffen und vieles mehr © TK Kurikawa


Eine Gruppe von einheimischen Besuchern am Großen Tor (Darwaja) des Taj Mahal posiert fröhlich für einen ausländischen Touristen © Matt Ragen


Eine ausländische Touristin zeigt einer einheimischen Familie die Fotos, die sie vom weltberühmten Marmor-Mausoleum, dem Taj Mahal, geschossen hat © Travelview


Die wundervolle Aussicht auf das Rote Fort von Agra und den Yamuna-Fluss von der Hauptplattform des Taj Mahal © SARIN KUNTHONG


Von der anderen Seite des Yamuna-Flusses hat man einen spektakulären Blick auf das Taj Mahal, besonders bei Sonnenuntergang. Einer dieser Orte ist der 25 Hektar große Mehtab Bagh, nur einer aus einer Reihe von Gärten auf dieser Seite des Flusses. Dieser ist perfekt auf die Gärten des Taj Mahal abgestimmt. Der Eintritt für Ausländer beträgt 250 Rupien und 20 Rupien für Einheimische. Der Garten bleibt bis zum Sonnenuntergang geöffnet


Ein Handwerker arbeitet behutsam an einer Marmorintarsie in Agra. Dieses Handwerk wurde erstmals zur Zeit des Baus des Taj Mahal ausgeübt. Seitdem wurde die einzigartige Kunst der Marmorintarsien von Generation zu Generation weitergegeben. Heute kann man sie noch in vielen Gegenständen wie Marmoruntersetzern, Marmortischplatten, Marmorelefanten, Vasen und anderen Dingen sehen © Mateusz Sommer


In einem Souvenirladen in der Nähe des Taj Mahal werden ein Schachspiel aus schwarzem Stein und weißem Marmor sowie kleine geschnitzte Marmorelefanten mit Halbedelsteinen zum Verkauf angeboten ©YUSHI


Eine Marmorplatte mit Elementen aus Halbedelsteinen, sowie Perlmutt, grünem Malachit und blauem Lapislazuli in einem der Marmorwerkstätten von Agra ©YUSHI


Sonnenuntergang am Taj Mahal. Der Gebäudekomplex ist von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zugänglich © 33 Degrees Photography


Polizisten blicken auf den Yamuna-Fluss, der hinter dem Taj Mahal entlang fließt. Hunderte von Militärpolizisten bewachen das Denkmal rund um die Uhr © Paop


 

Wo Sie übernachten können

In Agra gibt es eine Vielzahl von Hotels, in Kategorien von preiswert bis luxuriös, darunter das Flaggschiff Oberoi Amar Vilas Hotel. Viele Hotels bieten einen freien Blick auf das Taj Mahal.

Ein Tourist entspannt sich am Pool und genießt den Blick auf das Taj Mahal in der Ferne © Adrian Agylar


Ein Blick auf das Taj Mahal vom Amar Vilas Resort and Spa aus. Dieses Luxushotel liegt nur 600 Meter vom Taj Mahal entfernt und jedes Zimmer bietet einen ungehinderten Blick auf das prächtige Monument. Das Hotel ist Teil der Oberoi-Luxushotelkette © LunaseeStudios


 

Reinigung und Instandhaltung des Taj Mahal

Als im Laufe der Zeit die Verschmutzung zunahm und die Monsunregen dem weißen Marmor des Taj Mahal mehr und mehr zusetzten, wurde schließlich eine gründliche Reinigung notwendig, die erste seit 350 Jahren. Um dem Denkmal seinen früheren Glanz zurückzugeben, wurde 2018 ein spezieller Reinigungsprozess eingeleitet und bis jetzt hat das Mausoleum fünf Behandlungen an dessen Außenwänden durchlaufen. Die Kuppel wird als nächstes an der Reihe sein.

Gerüste an drei der Minarette zeigen, dass die Restaurierung im Gange ist. Seit 2018 wurden Schichten von Schmutz und Dreck entfernt, so dass dieses Monument aus dem 17. Jahrhundert wieder so erstrahlt wie einst, als Shah Jahan es als Zeichen seiner Liebe zu Mumtaz Mahal, seiner geliebten Frau, errichtete. Die Arbeiter verwenden spezielle Lehmpackungen, ähnlich denen, die seit der Antike zur Behandlung von Hautunreinheiten verwendet werden. Die Reinigung der riesigen Kuppel hat noch nicht begonnen und könnte sich als die schwierigste Aufgabe erweisen © Lakshmi Kanth Raju


Der Restaurierungsprozess ist in vollem Gange. Ein Handwerker steht auf einem Gerüst und restauriert den schwarzen Text aus dem Koran, der in den weißen Marmor des Osttors des Taj Mahal eingraviert ist © antb


Handwerker bei manuellen Reparaturen an den roten Sandsteinplatten um das Taj Mahal herum © Artaporn Puthikampol


Die Reinigung und Restaurierung des Taj Mahal ist eine schwierige, zeitaufwendige Angelegenheit. Jahrelang angesammelter Schmutz muss mit Hilfe von “Fuller’s Earth” entfernt werden, einer lehmartigen Paste, die hauptsächlich aus Aluminium-Magnesium-Silikat besteht und dabei Schmutz und Fett absorbiert. Anschließend wird die Paste abgewaschen, um den Marmor blitzsauber zu hinterlassen. Diese Schlammpaste wird seit Jahrhunderten verwendet, um Hautunreinheiten zu entfernen © Tepikina Nastya


Bevor mit der Reinigung der Moschee im Taj Mahal-Komplexes begonnen werden kann, wird ein Gerüst errichtet © Don Mammoser


Die Reinigung des Taj Mahal erfolgt in Etappen, um den Millionen von Touristen gerecht zu werden, die das Mausoleum jedes Jahr besuchen wollen. Hier sind drei Arbeiter hoch oben auf dem Gerüst zu sehen, die den Marmor des nordöstlichen Minaretts reinigen © antb


Indische Damen bei manuellen Grasschneidearbeiten am Taj Mahal in Agra © JeremyRichards


Da im Umkreis von einem Kilometer um das Taj Mahal keine Dieselfahrzeuge fahren dürfen, werden von Ochsen gezogene Karren für den Transport der für die Restaurierung benötigten Bau- und Reinigungsmaterialien verwendet © AJP


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