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Ein Bericht in Bildern über das Humayun-Mausoleum, Indien

von indienrundreisen.de
Touristen an Humayuns Grabmal
Touristen an Humayuns Grabmal Foto © Santhosh Vaeghese / Shutterstock

Als ihre Erben wissen wir, dass die Herrscher des Mogulreiches Gärten liebten, dass das Reich sich unter ihrer Herrschaft stabilisierte und zu bisher unbekannten Ausmaßen anwuchs und auch, dass die Kultur ihrer Zeit von dem persischen Sittenkodex bestimmt wurde. Sichtbare Zeichen all dieser Tatsachen kann man im Mausoleum des zweiten Moguls Humayun wiederfinden. Aber die Geschichte der Liebe der Moguln für Gärten beginnt mit dem ersten Herrscher des Mogulreiches, Babur. Er sehnte sich nach den Blumen und Wasserkanälen seiner geliebten Stadt Kabul, als er in Hindustan lebte, das er ein Land „ohne Eis oder kaltes Wasser“ nannte, in dem es „zu viel Erde und wirbelnden Staub“ gab…“. Sein Sohn, Humayun, und seine Schwiegertochter, Haji Begum, hatten fünf Jahre im Exil in Persien verbracht, umgeben von Gärten im zentralasiatischen Stil. In diesen geometrisch angelegten Gärten hat das Wasser, das in der Wüste lebenswichtig ist, einen Ehrenplatz. Humayun kehrte von Persien zurück, begleitet von einer großen Zahl von Dichtern, und seine Frau, die Begum, brachte ein Gefolge von persischen Architekten und Kunsthandwerkern mit. Dies war der Beginn der offiziellen Verflechtung persischer Modetrends mit indischer Architektur, die ihren Höhepunkt in dem majestätischen Taj Mahal in Agra fand. Humayus Grabmal (1565-66) ist somit das erste der berühmten von Gärten umgebenen Mausoleen der Moguln.

Wir haben hier einige wunderschöne Bildern von Humayuns Mausoleum von verschiedenen Blickwinkeln und in einer Vielfalt von Farbnuancen und in wandelndem Licht zusammengestellt.
 

BILDER VON HUMAYUNS MAUSOLEUM

 

Bega Begums Wunsch war es, dass Humayuns Grabstätte die Ästhetik des Korans wiederspiegeln sollte. Deshalb ließ sie es mit wunderschönen Gärten umgeben, in denen das Wasser eine ganz besondere Rolle spielte. Dieses Wasser fließt in Rinnen, die unter dem Grabmal zu verschwinden scheinen, um dann auf der anderen Seite wieder aufzutauchen, in Anlehnung an den koranischen Vers, der von den Flüssen, die unter den „Gärten des Paradieses“ fließen, spricht. Foto © Ultimate Travel Photo / Shutterstock


Das 19. & 20. Jahrhundert war mit dem Denkmal nicht sehr sanft umgegangen. Nicht genug, dass die Anlage von Einwanderern überrannt wurde, es hatten auch sehr grobe „Restaurationsversuche“ die Struktur des Gebäudes geschwächt. Dicke Schichten Betons mussten entfernt werden, da sie nicht nur hässlich aussahen, sondern auch starken Druck auf die Struktur des Mausoleums ausübten. Anstelle des Betons verwendete man nun traditionellen, kalkbasierten Verputz. Foto ©John Edward Sache (1840-1882) – WikiCommons


Sechs Jahre einfühlsamster Restaurierung haben den einstigen Glanz des Mausoleums Humayums wiederhergestellt, und von dem Moment an, wo der Besucher das Gebäude zum ersten Mal durch den Torbogen erblickt, kommt er in den Genuss der feinen Architektur der Moguln, die so wieder zum Leben erweckt worden ist. Foto © paul prescott / Shutterstock


Die jahrelange Renovierung durch den Aga Kha Trust hat den gesamten Grabkomplex des Humayun zu einem Traumkomplex mit weitläufigen Gärten, vielen Bäumen, gepflasterten Wegen und funktionalen Wasserkanälen gemacht. Foto © Angelo Giampiccolo / Shutterstock


Die eindrucksvolle Kombination von Buntsandstein und weißem Marmor ist das Markenzeichen des Grabmals Humayuns, das auch ein architektonischer Wegbereiter des Taj Mahal ist. Humayuns Mausoleum war ein großer architektonischer Sprung vorwärts und ein Zeichen des zunehmenden Prunks, der die Moguln umgab, aber weitere 100 Jahre mussten vergehen bevor endlich der Taj gebaut wurde. Foto © Sarunyu L / Shutterstock


Kunstvoll gearbeitete „Jaalis“ oder Fenster aus Stein mit Gittermustern sind ein wesentlicher Bestandteil der Architektur der Moguln. Die Gitter bestehen gewöhnlich aus geometrischen Mustern, durch die nicht nur das Licht sanft hindurchschimmert, sondern die auch durch die Dynamik der hindurchströmenden Luft die Temperatur des Raumes reduzieren. Foto © paul prescott / Shutterstock


Arabeske Kalligraphie ist eines der Leitmotive der Architekture der Moguln, und diese Inschrift ist ein schönes Beispiel, das durch die Patina des Alters noch wertvoller erscheint. Foto © AnilD / Shutterstock


Das Innere des Grabmals Eine aktuelle Aufnahme des Inneren des Mausoleums Humayuns. Man kann Humayuns Zenotaph sehen und auch die Kuppel des Grabmals. Auf diesem Foto hat man einen schönen Blick darauf, wie die achteckige Struktur des Grabmals in eine runde Kuppel übergeht. Foto © Mikadun / Shutterstock


Rote Farbtöne Die Abendsonne strahlt auf das Buntsandsteingebäude, das sich in einem der achteckigen Becken spiegelt, die an der Kreuzung der Wasserrinen liegen, welche durch den Paradiesgarten fließen. Foto © tscreationz / Shutterstock


Sonnenuntergang An einem angenehm milden Winterabend genießen Sie die Grabanlage, während die Sonne im Hintergrund untergeht. Somit endet ein weiterer Tag voll geschäftigen Lebens in dieser Anlage aus einer anderen Zeit. Das war der 168 686. Sonnenuntergang seit dem Tod Humayuns, aber man erinnert sich noch an ihn dank dieses wunderschönen und zeitlosen Stücks Architektur, auf dem sein Name für alle Ewigkeit eingemeißelt ist. Foto © Lukas Bischoff Photograph / Shutterstock


den Torbogen Der erste Blick auf das ganze Mausoleum durch den Torbogen, der den Eingang zur Charbagh (viereckige) Gartenanlage darstellt, während das erste Morgenlicht das Grabmal erleuchtet. Foto © paul prescott / Shutterstock


Die prachtvolle Kuppel Dies ist der erste Blick auf die prachtvolle Doppelkuppel des Mausoleums Humayuns, die im persischen Stil aus weißem Marmor gebaut ist und ein beeindruckendes Beispiel für die Kunstfertigkeit der Baumeister der Moguln ist Foto © Bryan Clark


Besichtigung des Grabmals Schulkinder stellen sich an, um das Grabmal Humayuns zu besichtigen und mehr über das kulturelle Erbe der historischen Stadt Delhi zu lernen. Foto © Don Mammoser / Shutterstock


Nordseite Ein Blick von der erhöhten Plattform des Mausoleums Humayuns auf die Nordseite der hohen Bruchsteinmauer der Char Bagh-Anlage, in der ein Hamam (oder Badehaus) untergebracht ist. Foto © Matyas Rehak / Shutterstock


Die Westseite Dies ist das Eingangstor zur Char Bagh-Anlage, das derzeit von Besuchern benützt wird, um durch die hohe Bruchsteinmauer zu kommen, die um die Anlage herumläuft. Der Haupteingang im Süden, der zur Zeit der Moguln verwendet wurde, ist heute permanent geschlossen. Foto © Zvonimir Atletic / Shutterstock


Der symbolische Mihrab Die letzte Ruhestätte des Herrschers und geliebten Ehegatten ist ein einfaches, beinahe unauffälliges Marmorgrab. Es ist von diskreter Eleganz und ein aussagekräftiger Gegensatz zu dem prächtigen Mausoleum. Das Grab, das wir heute sehen, ist recht einfach und weniger prunkvoll als ursprünglich. Als William Finch, ein Englischer Kaufmann, das Grab im Jahre 1611 besuchte, beschrieb er die reiche Möblierng des zentralen Raumes – es gab Teppiche und ein Shamiana (eine Art Baldachin), und das Schwert und der Turban des verstorbenen Herrschers waren zur Schau gestellt. Der mit einem Steingitter (Jaali) verzierte symbolische Mihrab auf der Westseite des Hauptraumes, in dem das Zenotaph des Herrschers Humayun steht. Das Licht scheint aus Richtung Mekka hindurch als Symbol dafür, dass die Autorität des großen Herrschers mächtiger als die all seiner Rivalen war. Foto © travelview / Shutterstock


Deckengewölbe Eine Aufnahme der Decke eines der Nebenräume im Mausoleum Humayuns. (der Eingangsraum) Foto © Mikadun / Shutterstock


Andere Räume Einer der anderen Räume in dem achteckigen Gebäude des Mausoleums Humayuns, in dem Zenotaphe von anderen wichtigen Mitgliedern des Mogulreiches stehen. Foto © online.eric / Shutterstock


Die Eingangstür zu dem Hauptgrabmal auf der erhöhten Plattform. Foto © paul prescott


Das Mausoleum Ein Blick auf das Hauptgebäude der Anlage, das Mausoleum Humayuns, von der etwas erhöhten, achteckigen Platform, auf der es steht. Foto © SHAILENDRA PRAKASH ASHISH


Das Grabmal und seine Spiegelung Eine bezaubernde Aufnahme des Grabmals und seiner Spiegelung im Wasser eines der viereckigen Becken, die den Verlauf der Wasserrinnen unterbrechen. In der aufgehenden Sonne strahlt die Grabanlage Ruhe und Gelassenheit aus. Foto © / Shutterstock


Wegweiser aus Buntsandstein In der ganzen Anlage gibt es Wegweiser aus Buntsandstein, die Touristen durch die historische Anlage führen. Dies ist eine hervorragende Initiative der „Archaeological Survey of India“ (ASI) und der Aga-Khan-Stiftung, die damit das Ambiente der umgebenen Landschaft erfasst und die Einheitlichkeit der Materialien innerhalb der Anlage erhält. Foto © Anton_Ivanov / Shutterstock


 

FOTOS ANDERER GEBÄUDE DES KULTURELLEN ERBES IN DER ANLAGE DES MAUSOLEUMS HUMAYUNS

Humanyuns Grablmal wird auch „der Schlafsaal der Moguln“ genannt, da 150 Mitglieder der Dynastie in den Zellen begraben liegen. Es gibt viele weniger bedeutende Gräber in der Anlage, wie zum Beispiel diese, die ruhig und einfach in einer Reihe stehen, weitgehend unberühert von all den Restaurierungsarbeiten.

Es gibt noch viele andere Grabmäler in den Anlagen und Gärten des Mausoleums Humayuns, aber keines ist schöner oder bedeutungsvoller als das des Adligen Isa Khan Niazi. Sein von Gärten umgebenes Grabmal gilt als das früheste Beispiel in Indien für ein Grab mit einem Senkgarten. Es ist ein Kleinod, das die Bedeutung der ganzen Anlage nur noch größer macht. Foto © Roop Dey / Shutterstock


Humayun-Grabkomplex von Isa Khan Niyazi, einem afghanischen Adligen in Sher Shah Suri’s Hof der Suri-Dynastie. Foto © AmitKg / Shutterstock


Blick über die Mauer auf Isa Khans Grabmal Vom Weg, der zum Haupteingang des Mausoleums Humayuns führt, kann man die schöne Kuppel und die mit blauen Kacheln dekorierten Chattris (Zierpavillions) des Grabmals Isa Khans jenseits der hohen Bruchstein-Schutzmauer sehen. Foto © Fringe78 / Shutterstock


Das Grabmal Isa Khans, wie wir es heute sehen können, beschwört in uns die Erinnerung an lang vergangene Zeiten herauf. Die Struktur dieses Grabmals ist sehr ähnlich wie die der Grabmäler, die in den Lodhi-Gärten stehen, und es ist eines der vielen achteckigen Grabmäler der Suri- und Lodhi-Dynastien, die man in Delhi und einigen anderen Teilen Indiens sehen kann. Foto © ankit3j / Shutterstock


Säulenrundgang um das Grabmal Hier sehen wir den Gewölbebogengang, der rund um die Außenseite des achteckigen Grabmals des Isa Khan führt. Foto © Saurav022 / Shutterstock


Das Innere des Grabmals des Isa Khan Dies sind die Zenotaphe im Grabmal des Isa Khan, in dem seine gesamte Familie sowie Isa Khan Niyazi selbst begraben liegen. Foto © Matyas Rehak / Shutterstock


Eine Wohnstätte der Vögel Wie viele andere Stätten des Kulturerbes in Delhi, so ist auch die Anlage des Mausoleums Humayuns Heimat einer Fülle von Vogelarten, die in großen Zahlen an diesen Stätten zu finden sind. Hier sieht man eine Taube, die das Grabmal Isa Khans und seiner Verwandten besucht. Ein Schnappschuss vom Black Kite (Schwarzer Milan), aufgenommen während eines Besuches am frühen Morgen an Humayuns Grab. Foto © Dilchaspiyaan / Shutterstock


Die Restaurierungsarbeiten gehen weiter: Die fortlaufende Restaurierung der Denkmäler von Delhi ist ein ununterbrochenes und äußerst sorgfältig ausgeführtes Projekt, das zum Ziel hat, die Schätze des Kulturerbes dieser großartigen historischen Stadt zu erhalten und neu zu beleben. Foto © AJP / Shutterstock


Eine indische Frau bei der Arbeit auf dem Gelände von Humayuns Grab. Frauen werden oft für so einfache Arbeiten in indischen Denkmälern beschäftigt. Foto © CatchaSnap / Shutterstock


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