Trekking im ökologischen Paradies von Topslip
Der Schwierigkeitsgrad dieses Treks lässt sich perfekt an die Teilnehmer anpassen. Ob Sie sich für eine moderate Wanderung entscheiden oder lieber einen entspannten Spaziergang durch flachere Gebiete wie Ambuli Watch, Mount Stuart oder Kozhikammuthy unternehmen – in Topslip findet jeder seinen Weg.
Gerade für Anfänger ist Topslip ein idealer Ort, um das Trekking für sich zu entdecken – Schritt für Schritt, eingebettet in eine Welt voller wilder Schönheit.
Details auf einen Blick:
• 🕒 Dauer: 2–6 Stunden
• 📏 Entfernung: 4–15 km
• 🟢 Level: von einfach bis anspruchsvoll – für jeden etwas dabei
• 🦌 Highlights: Wildtiersichtungen, Vogelbeobachtung, Schmetterlinge, Frösche, Reptilien sowie die Vielfalt der einheimischen Flora und Fauna
Trekkingzeiten: täglich von 7:00 bis 14:00 Uhr – die beste Zeit, um die Wildnis in voller Lebendigkeit zu erleben.
Trekkinggebiete & Optionen im Anamalai Tiger Reserve
Kolambumalai – 10 km
Ein Trek für die Abenteuerlustigen! Diese Route ist anspruchsvoll und fordert Ihre Standfestigkeit – doch der steile Aufstieg lohnt sich: Oben erwartet Sie ein spektakulärer Ausblick über die Wälder und Täler der Anamalais.
Stuart – 10 km
Auf dieser Route begegnen Sie einem Stück Geschichte. Mitten im Wald steht ein altes Bürobungalow, benannt nach dem britischen Offizier Hugo Woods. Sein Grabstein trägt eine lateinische Inschrift, die übersetzt bedeutet:
„Wenn du ein Monument sehen willst, um dich an mich zu erinnern, musst du dich nur umsehen.“
Ein Ort, an dem Natur und Geschichte miteinander verschmelzen.
Ambuli Watch – 6 km
Eine kürzere, aber lohnende Wanderung, die sich hervorragend eignet, um die wilde Tierwelt zu beobachten. Perfekt für Naturfreunde mit wenig Zeit.
Kozhikammuthy – 12 km
Ein Highlight für alle, die mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Tier erfahren möchten. Hier führt Sie der Weg zum Captive Elephant Camp, wo Kumki-Elefanten – trainierte Arbeitselefanten – gepflegt und ausgebildet werden. Rund 50 Familien des Malasar-Stammes, einer der sechs indigenen Gruppen der Anamalais, leben hier. Ihre besondere Expertise im Umgang mit asiatischen Elefanten macht diesen Ausflug zu einem einzigartigen Erlebnis.
Karain Shola – 4 km
Eine kurze, leichte Route durch immergrüne Wälder, die dennoch intensive Eindrücke der Flora und Fauna vermittelt. Ideal für Einsteiger oder als entspannter Spaziergang.
Detailliertes Trekkingprogramm – Anamalai Tiger Reserve
Alle Trekkingrouten im Anamalai Tiger Reserve haben fünf Dinge gemeinsam: Schönheit, Ruhe, endloses Grün, Spannung und den puren Nervenkitzel.
Schon beim Betreten des Waldes beginnt das Abenteuer: gigantische Spinnennetze, geheimnisvolle Tigerspuren an Baumstämmen und – mit etwas Glück – die Sichtung einer seltenen Schildkröte. Jeder Schritt erzählt eine neue Geschichte, jeder Blick in die Natur eröffnet eine andere Perspektive.
Mit unseren Lunchpaketen im Rucksack wandern wir hinein ins Herz des Reservats, um etwas ganz Besonderes zu erleben: Forest Bathing. Und wir kehrten zurück mit dem unbezahlbaren Gefühl, eine der gefährdetsten Schildkrötenarten der Welt gesehen zu haben.
Doch was genau ist Forest Bathing?
Der Begriff stammt aus Japan, wo er als „Shinrin Yoku“ bekannt ist. Es bedeutet nichts anderes als achtsames Eintauchen in den Wald – bewusstes Gehen, tiefes Atmen, Lauschen, Riechen und Fühlen. Wissenschaftlich belegt ist, dass es Stress reduziert, den Blutdruck senkt und neue Energie schenkt. Kein Wunder, dass in Japan viele Menschen Mitglied in einem Forest Bathing Club sind.
Im Anamalai Tiger Reserve wird dieses Konzept lebendig: Sie betreten den Wald nicht nur als Wanderer, sondern als Gast in einem Heilraum der Natur. Und wenn Sie am Ende den Rückweg antreten, nehmen Sie nicht nur Erinnerungen, sondern auch ein Stück innere Ruhe und Klarheit mit.

Wilde Spinne im Dschungel: Zwischen den Blättern des dichten Waldes krabbelt eine Spinne – ein kleiner, aber faszinierender Bewohner des Anamalai Tiger Reserve. © Miranda Arun
Ihre Trekkinggruppe ist bunt gemischt – Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen, vereint durch eine gemeinsame Leidenschaft: die Liebe zur Natur und zum Abenteuer. Schon nach wenigen Schritten im Wald flattert ein Paar Wanderbaumelstern (Treepies) quirlig zwischen den Zweigen umher, als würden sie Sie willkommen heißen. Nicht weit davon ragt ein majestätischer, uralter Mangobaum auf – mehr als 200 Jahre alt. Seine saftigen Früchte locken regelmäßig Elefanten und Bären an.
An Ihrer Seite gehen der Förster (Forest Watcher) und die erfahrenen Guards. Sie scheinen mit dem Dschungel zu verschmelzen, ihre Ohren stets gespitzt auf das leise Rascheln im Unterholz, ihre Augen wachsam auf jede Bewegung gerichtet. Gemeinsam mit den sachkundigen Naturforschern und Guides lernen Sie, die Sprache des Waldes zu verstehen: Spuren im Boden, Losungen, Alarmrufe und das plötzliche Schweigen der Vögel – all das sind Hinweise auf die unsichtbaren Bewohner des Dschungels.
So verwandelt sich Ihre Wanderung in ein ganzheitliches Erlebnis: Sie laufen nicht einfach durch den Wald, Sie lesen ihn – Blatt für Blatt, Ruf für Ruf.
Und wer aufmerksam ist, dem eröffnet sich eine Welt voller Leben: mächtige Asiatische Elefanten, beeindruckende Indische Gaure, flinke Dhole (Wildhunde), elegante Chitale (Axishirsche), majestätische Sambars, scheue Muntjaks oder die bunten Rieseneichhörnchen. Der Jäger, den man hier am häufigsten sichtet, ist der Leopard – geschmeidig, wachsam, beinahe unsichtbar. Tiger oder Lippenbären hingegen bleiben seltenen Glücksmomenten vorbehalten.
Jeder Schritt, jede Begegnung macht klar: Das Anamalai Tiger Reserve ist nicht nur ein Ort – es ist ein lebendiger Organismus, der Sie in seine Geheimnisse einweiht, wenn Sie bereit sind, genau hinzuschauen.

Schlangenweihe auf Beutezug: Majestätisch sitzt eine Schlangenweihe (Spilornis cheela) auf einem Ast, die scharfen Augen wachsam auf ihre Umgebung gerichtet – ein Sinnbild der Wildnis im Anamalai Tiger Reserve. © Yvdalmia
Neben den großen Wildtieren sind die Wälder des Anamalai Tiger Reserve auch Heimat von gleich vier Primatenarten: dem Gemeinen Langur, dem Nilgiri-Langur, den Bonnet-Makaken und dem charismatischen Löwenschwanz-Makaken – einer seltenen Spezies, die nur in den Westghats lebt.
Doch nicht nur Affenfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Mit mehr als 250 dokumentierten Vogelarten gehört diese Region zu den vogelreichsten Gebieten der Westghats – und beherbergt tatsächlich alle 16 endemischen Arten der Region. Zu den Highlights zählen der weißbäuchige Wanderbaumelster, der Rostflankenhäherling, die Rotschulter-Grüntaube, die Graukappen-Glanztaube, der Rotbauchadler, die Malabar-Pfeifdrossel, die Damadrossel, die geheimnisvolle Maskeneule, der eindrucksvolle Doppelhornvogel, das seltene Ceylonfroschmaul und der leuchtend bunte Malabartrogon.
Unterwegs werden Sie an einem Baum Halt machen, dessen Rinde von tiefen Kratzen eines Tigers gezeichnet ist – in einer Höhe von fast zweieinhalb Metern. Ein stilles, aber kraftvolles Zeichen: Hier hat der König des Dschungels sein Revier markiert. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie er einst aufgerichtet mit seinen Pranken diese Spuren hinterließ.
Auf dem weiteren Pfad gibt es jedoch auch kleinere, aber nicht minder eindrucksvolle Begegnungen: plötzliche gigantische Spinnennetze, fast unsichtbar im Dämmerlicht, die sich wie Gitarrensaiten über den Weg spannen und Ihnen unvermittelt den Atem rauben. Inmitten dieser Netze warten die imposanten, großen Weibchen, während ihre winzigen, unscheinbaren Männchen dasselbe Netz teilen – ein faszinierendes, fast geheimnisvolles Gleichgewicht der Natur.

Neugieriger Bartaffe: Ein Bartaffe (Macaca silenus), mit seinem markanten silbergrauen „Bart“, beobachtet aufmerksam die Umgebung. Diese seltene Primatenart ist eine der Ikonen des Anamalai Tiger Reserve. © Dirk M. de Boer
Mit etwas Glück begegnen Sie einem der seltensten Bewohner der Westghats: der Gelbkopf-Erdschildkröte. Vorsichtig streckt sie ihren leuchtend pinken Kopf aus dem Panzer, und selbst die Schuppen an ihren Beinen schimmern in zarten Rosatönen – eine ungewöhnliche und zugleich atemberaubende Farbgebung für eine Landschildkröte. Doch so faszinierend dieser Anblick ist, so selten ist er auch: Die Art gilt als stark gefährdet, und weltweit ist kein einziges Exemplar in Gefangenschaft bekannt.
Je weiter Sie wandern, desto stärker verändert sich die Landschaft. Das flache Terrain des Shola Forest geht allmählich in einen steilen Anstieg über. Schließlich erreichen Sie einen Aussichtspunkt, von dem aus Sie weit über die Staatsgrenze nach Kerala blicken können. Nach den Regenfällen breitet sich unter Ihnen ein sattgrüner, blühender Waldteppich aus – frisch, lebendig und voller Energie.
Der Trek endet am Tourist Office, wo Sie bei einer kurzen Pause einen kleinen Snack genießen. Mit neuer Energie, vielen Eindrücken und dem Gefühl einer inneren Erneuerung packen Sie schließlich Ihre Taschen und machen sich auf den Rückweg ins Resort oder zur Farm, auf der Sie wohnen.
Und das Schönste daran: Begleitet von einem erfahrenen Naturschützer war Ihr Ausflug nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein lehrreiches Erlebnis, das Ihnen die Geheimnisse des Dschungels nähergebracht hat.