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REISEFÜHRER INDIENS WILDNIS – WICHTIGE INFORMATIONEN UND TIPPS

von indienrundreisen.de
Ein Königstiger im Ranthambore Tiger Reserve
Ein Königtiger im Ranthambore Tiger Reserve. Der wissenschaftliche Name ist Panthera tigris tigris. Foto von sabirmallick

 
REISEFÜHRER INDIENS WILDNIS – WICHTIGE INFORMATIONEN UND TIPPS

TIGERZÄHLUNG
EXPERTEN UND FÜHRER FÜR WILDTIERE & DIE NATUR
DIE BESTE ZEIT FÜR EINEN BESUCH DER PARKS
WANN UND WIE SIE IHRE TIGERSAFARI BUCHEN
WÄHLEN SIE DEN BESTEN REISEVERANSTALTER
WETTERBEDINGUNGEN IN DEN PARKS
SCHLIESSUNG DER TIGERRESERVATE WÄHREND DES DIWALI FESTIVALS
KLEIDUNGSTIPPS FÜR SAFARIS IN NATIONALPARKS
SAFARI-ZEITPLÄNE
ELEFANTEN-SAFARI UND BEGEGNUNG MIT TIGERN
UNSERE WILDTIERSAFARIS UND DIE BEVÖLKERUNG VOR ORT
WICHTIGE TIPPS FÜR EINEN WILDNISS-URLAUB
UNTERSCHIEDE ZWISCHEN AFRIKANISCHEN UND INDISCHEN SAFARIS
INDIEN UND NATURSCHUTZ
WIE MAN EINEN TIGER ENTDECKT
WELCHE PARKS STEHEN ZUR AUSWAHL?
ANDERE WILDE SCHÄTZE INDIENS
WIE MACHEN SIE EINE BUCHUNG?


 

Wenn man an Indien denkt, kommen den meisten Menschen das wunderschöne Taj Mahal, die rosa Stadt Jaipur oder das geschäftige Delhi in den Sinn. Aber Indien ist nicht nur für seine architektonischen Wunderwerke, uralten Monumente und Schreine bekannt, sondern auch für seine atemberaubende Natur, die die Herzen aller Naturliebhaber und Tierfreunde höherschlagen lässt. Das Land ist gespickt mit Naturwundern: endlose Wälder, saftige Flusstäler, weite Graslandschaften und nicht zuletzt eine außergewöhnliche Tierwelt. Seit Jahrhunderten strömen Reisende aus der ganzen Welt herbei, um die herrliche Natur, die beeindruckenden Landschaften und die reiche Vielfalt der Fauna und Flora zu genießen und zu studieren.

Travel Operators for Tigers, kurz TOFT, Indien Hauptziel ist die Erhaltung und der Schutz von Tigern sowie ihres natürlichen Lebensraums durch nachhaltigen, umweltfreundlichen Naturtourismus. Seit vielen Jahren pflegen wir eine enge Beziehung zum Vorsitzenden Julian Matthews und teilen und unterstützen seine Grundsätze von ganzem Herzen. Denn er hat sein Leben damit verbracht, die Wildnis dieses Landes zu studieren.

Ein Tigerweibchen und sein Junges werden von Touristen auf einer Safari bestaunt. Obwohl sie vom Aussterben bedroht sind, ist die Zahl der Tiger im Jahr 2022 von 2.967 (im Jahr 2019) auf 3.682 angestiegen. Foto von guenterguni


 

TIGERZÄHLUNG

Indien führt alle vier Jahre eine Tigerzählung durch. Nach der Zählung 2014 ist die Tigerpopulation von 1.706 im Jahr 2010 auf 2.226 angestiegen. Bei der letzten Zählung im Jahr 2008 wurden nur 1.411 Tiger gezählt. Diese Daten beweisen, dass die erheblichen Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Tiger in Indien, die vor fünfzig Jahren beschlossen wurden, Früchte tragen.

Update: Am Welttigertag, dem 29. Juli 2019, wurde bekannt gegeben, dass bei der Zählung 2018 insgesamt 2.967 Königstiger gezählt wurden. Damit wird ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Das Land hat es geschafft, die Tigerpopulation vier Jahre vor seinem für 2022 gesetzten Ziel zu verdoppeln. Der Staat, der in dieser Hinsicht an der Spitze steht, ist Madhya Pradesh, wo inzwischen 218 weitere fabelhafte Raubkatzen das Land durchstreifen, sodass sich die Gesamtzahl auf 526 Tiere beläuft.

2022 Update: Die aktuelle Zählung des Wildlife Institute of India zeigt, dass die Tigerpopulation in Indien von 2.967 im Jahr 2018 auf 3.682 im Jahr 2022 gestiegen ist. Drei Viertel der Tigerpopulation, d. h. rund 2765 Tiger, leben in Tigerschutzgebieten, die aus Nationalparks und Tigerreservaten bestehen.


 

EXPERTEN UND FÜHRER FÜR WILDTIERE & DIE NATUR

Auf Safaris werden Sie immer von einem von der Regierung ernannten Führer begleitet, unabhängig davon, ob Sie einen Führer aus Ihrem Hotel oder Ihrer Lodge dabeihaben. Es liegt in ihrer Verantwortung, die Sicherheitsvorschriften durchzusetzen, dafür zu sorgen, dass niemand aus den Fahrzeugen aussteigt, dass alle Besucher den Park zur Schließzeit verlassen, und bei der Suche nach Tigern zu helfen. Falls Sie einen Experten auf dem Gebiet der Ornithologie, der Umwelt, der Zoologie oder ähnlicher Themen wünschen, kümmern wir uns gerne darum.

Im Ranthambore Tiger Reserve lernen junge Tiger durch spielerische Kämpfe ihr Verhalten. Foto von guenterguni


 

DIE BESTE ZEIT FÜR EINEN BESUCH DER PARKS

Die Reservate und Nationalparks in Indien öffnen Anfang Oktober und schließen in der Regel Ende Juni nach Beginn der Monsunzeit. Wenn Sie vor allem Tiger sehen möchten, sind Februar bis April die besten Monate, da die Wasserstellen begrenzt sind und sich die Tiere an Trinklöchern versammeln. Außerdem ist die Vegetation weniger dicht, sodass man Tiger leichter erspähen kann. Alternativ können Sie Ihre Reise für Mai/Juni planen, aber denken Sie daran, dass die Temperaturen in dieser Zeit ansteigen. Die Monate November bis Januar sind ebenfalls empfehlenswert, da das Wetter gut und die Luft klar ist. In dieser Periode ist die Landschaft dank ihrer üppigen Vegetation am schönsten. Das bedeutet aber auch, dass man wilde Tiere schwerer im satten Grün entdecken kann.

Ein Lippenbär-Weibchen trägt ihren Nachwuchs auf dem Rücken. Foto von Karl Weller

 


 

WANN UND WIE SIE IHRE TIGERSAFARI BUCHEN

Genehmigungen für Wildtiersafaris in Indien sind begrenzt. Weil sie so begehrt sind, sind die Slots ziemlich schnell ausgebucht. Die meisten Nationalparks und Tigerreservate in Zentral- und Nordindien bieten ein Online-Buchungssystem an. Die Buchung kann frühestens 120 Tage vor dem Datum der Safari gemacht werden. Dabei gilt das Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Am besten sollten Sie Ihren Wildnis-Urlaub in Indien mindestens 5 bis 6 Monate vor dem Datum der Safari planen, damit wir genügend Zeit haben, die besten verfügbaren Safari-Zonen nach Ihren Wünschen zu buchen. Während der Buchung müssen Sie Ihrem Reiseveranstalter die erforderlichen Ausweis- (Reisepass-) Daten übermitteln und eine Anzahlung leisten. Ein paar wenige Nationalparks, darunter Sariska und Ranthambore, akzeptieren Buchungen 15 bis 60 Tage vor dem Safaridatum.

Drei indische Bisons oder Gaure im Kanha Nationalpark im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh. Foto von RealityImages


 

WÄHLEN SIE DEN BESTEN REISEVERANSTALTER

Den besten Veranstalter für die detaillierte Planung Ihrer Safari zu finden, ist aus verschiedenen Gründen unerlässlich. Nationalparks sind üblicherweise in eine äußere Pufferzone und eine innere Kernzone unterteilt. Touristen bevorzugen meistens die kleineren, inneren Kernzonen, da die Chancen, Tiger und andere Wildtiere zu sehen, größer sind. Mit der Zunahme der Tigerpopulationen streifen die Großkatzen jedoch auch immer häufiger durch die größeren Pufferzonen. Das führte dazu, dass einige Reiseveranstalter diese Zonen auch als Gebiete mit hoher Dichte betrachten. Allerdings deckt jede Safari deckt nur eine der beiden Zonen ab. Deshalb achten wir darauf, die Zonen für Ihre mehrfachen Safari-Trips abzuwechseln.

Der Veranstalter sollte wissen, welche Zonen jedes Reservats gebucht werden müssen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Doch das reicht noch lange nicht, um erfolgreiche Sichtung zu gewährleisten. Zugleich muss er mit der Sichtungsgeschichte der verschiedenen Gebiete vertraut sein. Bedingungen können sich schnell ändern, daher muss er auf dem neuesten Stand sein, um Ihren Erwartungen gerecht zu werden. Außerdem ist wichtig, ein Reiseunternehmen mit langjähriger Erfahrung zu engagieren, das seine Augen und Ohren buchstäblich vor Ort hat. Auf diese Weise werden Sie nicht enttäuscht und das Erlebnis ist Ihr Geld wert. Da wir in ständigem Kontakt mit den Naturforschern in allen Parks und Reservaten stehen, sind wir über die besten Zonen für die Tigersichtung immer aktuell informiert. Dabei soll gesagt sein, dass Tigersichtungen nie garantiert werden können. Doch ein erfahrener und vertrauenswürdiger Reiseveranstalter weiß, in welche Zonen welcher Reservate und während welcher Monate man seine Safari buchen sollte. So können Ihre Erwartungen an die Begegnung mit diesen prachtvollen Tieren in freier Wildbahn in Erfüllung gehen.
 

EINSTUFUNG

Safari-Touren sind mit der Kennzeichnung ‚A‘ bewertet. Das bedeutet „einfach“, da Sie die meiste Zeit in einem Jeep verbringen werden. Das Aussteigen aus den offenen Fahrzeugen ist innerhalb des Parks nicht gestattet. Zu Fuß bewegen Sie sich lediglich auf dem Gelände um die Lodges. Safaris werden morgens, nachmittags und abends durchgeführt.

Abendessen mit Blick auf die traumhafte Landschaft im luxuriösen Taj Mahua Kothi Hotel im Bandhavgarh Tiger Reserve.


 

WETTERBEDINGUNGEN IN DEN PARKS

In Nord- und Zentralindien variieren die Temperaturen in den Parks je nach Jahreszeit und Tageszeit erheblich. Fall Sie einen Besuch zwischen Oktober und März planen, insbesondere zwischen November und Januar, kann es in den Stunden vor Sonnenaufgang sehr kalt werden. Kleiden Sie sich für Ihre frühmorgendlichen Safaris entsprechend, da man in offenen Jeeps fährt. Außerdem weht auf dem Weg zum Eingang des Parks normalerweise ein kalter Gegenwind. Die Lodges stellen Decken zur Verfügung. Bringen Sie dennoch eine winddichte Jacke, Handschuhe und einen robusten Hut mit und tragen Sie am besten mehrere Lagen. Sobald wir unseren Stopp für das Picknick-Frühstück einlegen, sind die Temperaturen zwischen 15 – 25˚C weitaus angenehmer. Von März bis Mai steigen die Temperaturen. In dieser Zeit benötigen Sie einen Sonnenhut, Sonnencreme und luftige Baumwollkleidung. Falls Sie Fragen zu einer detaillierten Packliste oder über die Wetterbedingungen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
 

VERSORGUNG UND UNTERKUNFT

Während Ihres Aufenthalts in einem der Parks sind alle Mahlzeiten und Übernachtungen inbegriffen. In den Städten, z.B. Neu-Delhi und Mumbai, zahlen Sie die Mahlzeiten aus eigener Tasche. In den Park-Lodges und Hotels werden die Mahlzeiten in der Regel als Buffets aus westlichem und indischem Essen serviert. Der Service ist stets ausgezeichnet und in manchen Luxusresorts können Sie sogar den Chefkoch bitten, spezielle Gerichte nach Ihren Wünschen zuzubereiten. Unter den typischen Gerichten finden Sie Suppen, Hühnchen-, Hammel- oder Ziegencurries, verschiedene Gemüsesorten, Chapatis, Reis und natürlich eine großzügige Auswahl an Desserts. Darunter befinden sich sowohl nicht-vegetarische als auch vegetarische Gerichte und die Speisekarte wechselt ständig, sodass die Auswahl nie langweilig wird. Manche Hotels bieten auch chinesische Küche an. Eines ist sicher: Die Mahlzeiten in den Parks werden einer der Höhepunkte Ihres Besuchs sein.

Im Oberoi Vanya Vilas im Ranthambore Tiger Reserve wird das Mittagessen unter freiem Himmel mit der Aravalli Range im Hintergrund serviert.


 

SCHLIESSUNG DER TIGERRESERVATE WÄHREND DES DIWALI FESTIVALS

Dieses Festival markiert ein wichtiges Datum im zentralindischen Feiertagskalender und alle Parks sind währenddessen für ein oder zwei Tage geschlossen. Also können an diesen Tagen keine Safaris durchgeführt werden, wodurch Ihr geplanter Tigertrip unterbrochen werden könnte. Leider liegt dies nicht in unserer Hand, aber stattdessen bieten wir Ihnen einen Besuch in einem nahegelegenen Dorf an, wo Sie an den Feierlichkeiten teilnehmen und mehr über die Traditionen rund um dieses Festival erfahren können. Leidenschaftliche Vogelbeobachter haben die Chance, die vielen Vogelarten auf einigen der kurzen Pfade rund um das Lodge-Gelände zu studieren. Hier finden Sie die Termine für die kommenden Festivals: 4. November 2021 und 24. Oktober 2022.
 

SCHLIESSUNG DER TIGERRESERVATE WÄHREND DES HOLI FESTIVALS

In Indien werden über das Jahr hinweg zahlreiche Festivals gefeiert, aber das farbenfrohe Holi besticht besonders als fröhliches Fest der Hoffnung und des Glücks. Das Fest zelebriert den Tod der Dämonin Holika und den Beginn des Frühlings mit jeder Menge Spaß und bunter Farben. Menschen aller Hautfarben und Glaubensrichtungen lassen ihren Alltag hinter sich, um sich ausgelassen zu amüsieren.

Auch während Holi stellen die Reservate und Parks für ein oder zwei Tage den Betrieb ein. Das kann sich auf Ihre Reiseplanung und Ihre Safaris auswirken, aber vielleicht möchten Sie die Gelegenheit nutzen, um eine andere Seite der indischen Kultur kennenzulernen. Nehmen Sie an den Feierlichkeiten teil und erfahren Sie mehr über dieses bedeutende religiöse und kulturelle Ereignis sowie die jahrhundertealten hinduistischen Traditionen und lassen Sie sich gleichzeitig etwas von der berauschenden Freude der Teilnehmer anstecken. Wenn Sie es lieber ruhiger mögen, verbringen Sie einen friedvollen und entspannenden Tag in der Lodge. Oder treten Sie in Einklang mit der Natur und machen Sie einen Spaziergang über das Gelände der Lodge, um die vielen Vogelarten zu beobachten. Da während Holi von Reisen auf der Straße abgeraten wird, sind wir nicht in der Lage, alternative Ausflüge zu organisieren. Die Termine für die nächsten beiden Holi-Festivals sind: 10. März 2021 und 18. März 2022.

Ein Barasingha (Sumpfhirsch), der im Kanha Rerve und Nationalpark sein schönes gegabeltes Geweih zur Schau stellt. Foto von Reality Images


 

KLEIDUNGSTIPPS FÜR SAFARIS IN NATIONALPARKS

Besonders wichtig ist, dass Sie für Ihre Safari-Tour bequeme Kleidung einpacken. Wenn die Temperaturen abends und am frühen Morgen in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar drastisch sinken, sollten Sie sich in mehreren Lagen warm einpacken. Dahingegen empfehlen wir für die warme Sommerzeit ab März Leichte Kleidung aus Naturfasern. Wählen Sie neutrale, natürliche Farben wie Beige und Khaki, denn Sie sollten so unauffällig wie möglich aussehen, um keine Vögel und Tiere zu verschrecken. Sie benötigen einen breiten Hut als Schutz vor den intensiven Sonnenstrahlen und einen Schal, mit welchem Sie Ihr Gesicht vor Staub schützen können. Auch Ihr Reisepass, eine Sonnenbrille, Sonnencreme, Ihre Kameraausrüstung und ein Fernglas sollten auf der Liste stehen. Außerdem empfehlen wir ein paar Rupien als Trinkgeld, Ihre eigene Wasserflasche, Feuchttücher, Handdesinfektionsmittel und Taschentücher einzupacken.
 

DAS ZIEL EINER SAFARI

Unser Ziel ist es, dass unsere Besucher, die ohne Ausnahme begeisterte Naturliebhaber sind, so viele Tier- und Vogelarten wie möglich sehen. Dabei steht die Begegnung mit Tigern natürlich im Mittelpunkt, doch die Parks sind auch Heimat großer Populationen anderer Säugetiere, Reptilien und Vögel. Einige sind scheuer als andere und es ist immer ein Ereignis, wenn man gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tiere entdeckt.

Touristen in Begleitung ihres Führers auf einer Safari im Ranthambore Reserve, einem der größten Parks im Bundesstaat Rajasthan. Foto von Don Mammoser


 

SAFARI-ZEITPLÄNE

Die Zeitpläne unterscheiden sich von Jahreszeit zu Jahreszeit, da sie von Sonnenuntergang und Sonnenaufgang abhängen. Im Sommer öffnen sich die Tore bereits um 5.30 Uhr am Morgen, sodass wir unsere Unterkünfte 15 bis 20 Minuten zuvor verlassen müssen, um pünktlich anzukommen. Ein Jeep mit einem Naturforscher an Bord holt Sie in Ihrem Hotel ab. Warten Sie also bitte auf der Hotelveranda. Um 5.00 Uhr werden Kaffee, Tee und Kekse serviert. Die Safaris am Sommernachmittag beginnen um ca. 14.30 Uhr. Die durchschnittliche Dauer jeder Fahrt beträgt drei Stunden. Alle Zeitangaben können jederzeit geändert werden. Hier finden Sie die Zeitpläne:

Winter (Oktober – März)

Morgen 06:00 Uhr bis 10:00 Uhr

Nachmittag 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr

Sommer (April – Juni)

Morgen 05:30 Uhr bis 09:30 Uhr

Nachmittag 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr

Ein Naturforscher überprüft die Genehmigungen seiner Gäste, während andere Besucher am Ticketschalter vor dem Bandhavgarh Reserve Schlange stehen. Foto von S B Stock


 

ALLE ZENTRALINDISCHEN NATIONALPARKS SIND MITTWOCHNACHMITTAGS GESCHLOSSEN

Aktuell schließen alle Reservate und Nationalparks in Madhya Pradesh am Mittwochnachmittag, darunter die Reservate Bandhavgarh, Satpura, Panna, Pench und Kanha Tiger. An diesem Nachmittag unserer Hauptreise reisen wir von einem Nationalpark zum nächsten, damit die Schließung keine Auswirkungen auf unsere Aktivitäten hat. Für den Fall, dass unsere Reiseroute trotz allem beeinträchtigt wird, arrangieren wir alternative Naturaktivitäten in nahegelegenen Biotopen oder Sie können an diesem Mittwochnachmittag die Hotelanlagen erkunden.

Bitte beachten Sie, dass Tigerreservate in Rajasthan wie Sariska und Ranthambhore am Mittwochnachmittag geöffnet sind.

Asiatische Elefanten werden eingesetzt, um Königstiger im Bandhavgarh Tiger Reserve aufzuspüren. Foto von Moonstone


 

ELEFANTEN-SAFARI UND BEGEGNUNG MIT TIGERN

In den Nationalparks Kanha und Bandhavgarh können die gestreiften Großkatzen auf einzigartige Weise beobachten, und zwar während der so genannten Tiger Shows. Gezähmte Elefanten werden eingesetzt, um Tiger in den frühen Morgenstunden aufzuspüren. Sobald Tiere entdeckt werden, werden die Reiseführer, die mit ihren Gästen in den Jeeps warten, informiert. Nachdem sie von einem Ranger den nötigen Coupon erhalten haben, um eine Zuzahlung zu vermeiden, treffen sich Fahrzeuge in der Nähe. Nun steigen die Touristen auf die Elefanten, nicht mehr als vier Personen pro Mahut, und begeben sich auf den Rücken der Dickhäuter auf etwa 3 Meter Nähe zu den Tigern. Die Elefanten können den Tigern so nah kommen, ohne sich selbst oder diese prächtigen Katzen übermäßigem Stress auszusetzen. Für etwa 5 bis 10 Minuten können Sie die Tiere aus nächster Nähe betrachten und haben die perfekte Gelegenheit für ein paar einmalige Fotos. Vielleicht werden Sie sogar Zeuge, wie eine Tigerfamilie ihre Beute verschlingt oder gemeinsam an einer Wasserstelle trinkt. Denken Sie daran, dass diese Gelegenheit vom Erfolg der Ranger und ihrer Elefanten beim Aufspüren der Tiger abhängt. Doch kein Grund zur voreiligen Enttäuschung: die Erfolgsquote liegt in der Regel bei etwa 85 Prozent.

Abgesehen davon besteht Möglichkeit einer ganztägigen Safari auf einem Elefanten, vier Stunden am Morgen und drei Stunden am Nachmittag. Buchen Sie einen Monat im Voraus und wir informieren Sie über die Kosten.

Touristen werden von ihrem Reiseleiter im Panna Reservat unterstützt. Foto von CRSPHOTO


 

UNSERE WILDTIERSAFARIS UND DIE BEVÖLKERUNG VOR ORT

Wir engagieren ausschließlich Personen aus den örtlichen Gemeinden als Reiseleiter. Sie sind nicht nur in der Lage, Ihre lebenslange Erfahrung mit ihrer tiefgreifenden Kenntnis der lokalen Folklore aufzupeppen, sondern sie sind auch mit den Namen von Tieren und Pflanzen sowie deren Verwendung in der traditionellen Medizin vertraut. Während der gemeinsamen Zeit können sie Ihnen den hiesigen Klatsch und Tratsch und die Possen der Tiere erzählen. Bei unseren Besuchen abgelegener Dörfer fungieren sie als unsere Gastgeber und sorgen dafür, dass unsere Besuche ein echter kultureller Austausch sind und nicht nur ein oberflächlicher Eingriff in die Privatsphäre der Gemeinden
 

INTERESSANTE INFORMATIONEN ÜBER TIGER

    • Tiger sind die größte Katzenspezies.
    • Die in den indischen Nationalparks vorkommenden Königtiger gehören zur Art Panther tigris tigris.
    • Rund 75 Prozent der wildlebenden Tiger weltweit befinden sich in Indien.
    • Der Königstiger ist die häufigste Tigerart der Erde.
    • Safari kommt vom Suaheli-Wort „safar“, das „Reise“ bedeutet. Europäer, die am Ende des 19. Jahrhunderts nach Afrika kamen, übernahmen das Wort und wandelten es zum gebräuchlichen Begriff Safari. Heutzutage bezeichnet das Wort eine Expedition oder Reise, die hauptsächlich der Jagd, der Forschung oder der Erkundung dient, in der Regel mit Führern, Ausrüstung und Fahrzeugen.

INTERESSANTE INFORMATIONEN ZUM INTERNATIONALEN TAG DES TIGERS

Während des St. Petersburger Tigergipfels in Russland im Jahr 2010 versammelten sich die dreizehn Länder, in welchen sich Tigerreservate befinden, und verpflichteten sich, die Tigerpopulation bis 2022 zu verdoppeln. Seitdem wird jedes Jahr am 29. Juli der internationale Tag des Tigers gefeiert. Ein Wiederaufbauplan, der TX2, wurde ausgearbeitet, um die Länder bei der Erreichung dieses Ziels zu unterstützen.

Languren sind freche, verspielte Tiere, die Touristen in ganz Indien mit ihren Mätzchen amüsieren. Foto von Moonstone


 

WICHTIGE TIPPS FÜR EINEN WILDNISS-URLAUB

• Indien ist einer der wenigen Orte auf unserem Planeten, an welchem man Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann. Da jedes Jahr Tausende von Touristen aus der ganzen Welt die Parks besuchen, hat sich ein Teil dieser wunderbaren Katzen an die Bewegung von Fahrzeugen und Menschen gewöhnt. Doch man sollte keinesfalls vergessen, dass sie immer noch gefährliche, wilde Raubtiere sind, die stets als solche behandelt werden sollten. Es ist ein unwahrscheinliches Privileg, diese majestätischen, unfassbaren Geschöpfe außerhalb eines Zoos zu sehen. Sie sollten sich für eine erfolgreiche Tigersichtung mindestens 3-4 Tage Zeit nehmen. Damit stehen die Chancen gut.

• Meiner Meinung nach sollte ein Besuch in einem Tigerreservat nicht als „Tiger Watching“ bezeichnet werden. Natürlich ist es der Traum der meisten Naturliebhaber, Tigern zu begegnen. Doch obwohl sie die Hauptrolle spielen, verpasst man so viel, wenn man seine Erfahrung auf nur eine Spezies beschränkt und den Rest außer Acht lässt. Indiens Nationalparks bieten so viel mehr. Verschwenden Sie auf der Jagd nach Tigern nicht die Chance, die fabelhafte Vielfalt an Vögeln, Reptilien und anderen Säugetieren zu erleben. Anstatt den Park nur nach Tigern abzusuchen, sollten Sie in der Nähe eines Wasserlochs oder Sees anhalten, sich zurücklehnen, die Augen schließen und Ihre Ohren öffnen: die Buschsymphonie der Vogelgesänge wird Sie verzaubern. Weiden Sie Ihre Augen an den großen und kleinen Tieren, die sich um das Wasser versammeln, beobachten Sie, wie die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen stechen, und lassen Sie Ihre Seele in der Schönheit der Natur baumeln. Denn darum geht es wirklich.

• Verlassen Sie niemals den Jeep. Folgen Sie den Anweisungen Ihres Naturführers und denken Sie immer daran, dass Sie sich nicht in einem Film befinden. Tiger sind keine Kuscheltiere und die Natur und das Terrain ihrer wilden Bewohner darf nicht unbefugt betreten werden.

• Halten Sie den Geräuschpegel niedrig. Tiere sind schreckhaft. Es kann passieren, dass sie in den Verteidigungsmodus gehen und Ihr Fahrzeug angreifen.

• Jeep-Safaris mit Platz für höchstens sechs Fahrgäste sind den Zwanzigsitzern, die in Ranthambore eingesetzt werden, vorzuziehen. Kanha, Bandhavgarh, Panna und Pench bieten nur Jeep-Safaris an.

• Staub kann problematisch werden, da alle Straßen in den Parks Schotterwege sind. Packen Sie Reinigungstücher für Ihre Kamera und eine gute Abdeckung, insbesondere für digitale Spiegelreflexkameras, ein.

• Wir möchten die Parks sauber und natürlich halten, also bitte achten Sie darauf, keinen Müll zu zurückzulassen.

• Im Allgemeinen sind Tiere viel geruchsempfindlicher als Menschen. Der Geruch starker Parfüms und Deos könnte sie reizen. Deshalb sollten sie lieber auf alles mit einem zu starken Geruch verzichten.

• Der hauptsächliche Zweck eines Nationalparks ist die Erhaltung der natürlichen Tierwelt, nicht die Unterhaltung von Besuchern. Der Zustrom von Menschen und die ständigen Anforderungen von Touristen und Gästen belasten die Behörden und ihre Mitarbeiter zunehmend. Indem Sie sich an die Verhaltensregeln sowie an alle Vorschriften halten, unterstützen Sie die Zuständigen in Ihrer herausfordernden Aufgabe.

• Um das Beste aus Ihrem Besuch zu machen, insbesondere wenn Sie ein begeisterter Vogelbeobachter sind, sollten Sie ein gutes Fernglas mitbringen.

•Halten Sie Ihren Reisepass immer griffbereit,denn an den Eingängen zu den Parks werden Kontrollen durchgeführt. Wenn die Beamten Ihre Identität nicht mit Ihrer Buchung abgleichen können, wird Ihnen der Zutritt verweigert. Sobald Sie sich im Park befinden, dürfen Sie ihn nicht mehr verlassen und wieder betreten, auch wenn Sie etwas in der Lodge vergessen haben. Packen Sie also unbedingt alles ein, was Sie für die Safari benötigen.

• Für eine Jeep- oder Elefantensafari benötigen wir eine Kopie Ihres Reisepasses sowie die vollständige Zahlung im Voraus. Buchungen verlaufen nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Die Parkbehörden haben das Recht, Safaris jederzeit zu stornieren. In diesem Fall ist die Anzahlung nicht anpassbar, nicht übertragbar und kann nicht zurückerstattet werden.

Ein Leopard läuft auf der Straße im Panna Nationalpark. Foto von Girish Menon


 

UNTERSCHIEDE ZWISCHEN AFRIKANISCHEN UND INDISCHEN SAFARIS

Gehen Sie nicht davon aus, dass eine Safari in einem indischen Nationalpark genauso verläuft wie eine Safari in Afrika. Im Allgemeinen sind afrikanische Safaris nicht im gleichen Maße an Zeitpläne gebunden wie in Indien. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, mehrere Stunden darauf zu warten, dass sich die Wildtiere zeigen. In Indien befinden sich die Lodges und Resorts außerhalb der Parkgrenzen und für Safaris sind bestimmte Zeiten vorgesehen. Nach jeder Safari müssen Sie den Park verlassen und zu Ihrer Unterkunft außerhalb des Geländes zurückkehren. Natürlich möchte Ihr Reiseführer seine Gäste mit möglichst vielen Sichtungen in kürzester Zeit erfreuen, weshalb er auf eine wilde Mission durch Wälder und Grasland auf der Suche nach Tigern gehen könnte.

Indien bietet eine deutlich größere Vielfalt an Unterkünften in der Nähe seiner Parks, von luxuriös bis preisgünstig. Jeder weiß, dass man normalerweise das bekommt, wofür man bezahlt hat, so ist das Leben. Aus eigener Erfahrung werden alle Unterkünfte gut geführt und sind sauber, unabhängig von ihrer Anzahl an Sternen. Wenn man eine luxuriöse Unterkunft in Kanha, Bandhavgarh, Pench und Panna wünscht, eignet sich die Taj-Gruppe. In Ranthambore finden Sie Oberois luxuriöses Raj Vilas. Diese gehobenen Resorts verfügen über erfahrene Reiseleiter und Naturforscher, die die Gäste auf Safaris begleiten.

In Indien reisen Sie entweder mit dem Zug, dem Flugzeug oder in einem Fahrzeug mit Chauffeur. Da das Land so groß ist, können die Entfernungen überwältigend erscheinen. Allerdings ist die Landschaft ausnahmslos bezaubernd und die Wege fühlen sich kürzer an als sie sind. Obwohl viele Inlandsflüge zwischen den großen Städten und den näher an den Nationalparks gelegenen Städten verkehren, müssen wir uns ab und auf die Straße begeben, um zwischen verschiedenen Parks und Flughäfen hin- und herzufahren.

Auch die Verteilung der Tierarten in Afrika und Indien unterscheidet sich. In den afrikanischen Ebenen wimmelt es von Herden von Gazellen und Antilopen, die in Indien weniger häufig vorkommen. Doch der schiere Überfluss an Hirschen, einschließlich der winzigen Hirschferkel und der großen Sambar oder Pferdehirsche, die man in Indien findet, macht das allemal wett. Afrikareisende sind erpicht darauf, die so genannten „Big Five“ von ihrer Liste zu streichen, nämlich Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten und Büffel. Indien hat seine eigene „Big Five“-Liste, aber nicht alle Tiere sind in der gleichen Region zu finden. So kann man Asiatische Elefanten in freier Wildbahn beispielweise nur in nördlichen Parks wie dem Corbett Nationalpark, in den nordöstlichen Parks von Kaziranga und Manas und in südlichen Parks wie den Mudumalai und Periyar Tigerreservaten sowie in den Kabini und Nagarhole Nationalparks finden.

Panzernashörner streifen nur durch die Parks von Kaziranga und Manas, während Asiatischen Löwen auf den Gir Forest von Gujarat beschränkt sind. Leoparden entdeckt man häufiger, teilweise sogar am Rande von Großstädten, aber sie sind scheu und schwer zu entdecken. In den Leopardenparks Jhalana und Bera Jawai in Rajasthan sowie in den Nationalparks des südlichen Kabini und der Satpura von Madhya Pradesh stehen Ihre Chancen besser. Hier kann es auch gut sein, dass Sie den echten Bagheera, einen prächtigen schwarzen Panther (der oft im Kabini Tiger Reserve gesichtet wird), zu entdecken. Man muss nicht weit reisen, um indische Bisons oder Gaure zu finden, denn sie sind ziemlich weit verbreitet, zum Beispiel in Kanha und Kaziranga und in zahlreichen südindischen Parks.

Touristen auf Elefantenrücken beobachten im Kaziranga Nationalpark in Assam, Nordostindien, eine Panzernashornmutter und ihr Kalb. Foto von Shivang Mehta


Der indische Subkontinent hat ein Ass im Ärmel, das man
in Afrika nicht finden kann. Wenn Sie Rudyard Kiplings berühmtes „Dschungelbuch“ gelesen haben, wissen Sie genau, wer Bhaloo ist. Falls Sie ihn gerne persönlich kennenlernen möchten, packen Sie Ihre Koffer und machen Sie sich auf nach Indien. Denn hier leben drei verschiedene Bärenarten, der Kragenbär, der Isabellbär und der Lippenbär. Die ersten beiden halten sich nur in den nördlichen Gebirgen auf, aber die süßen Lippenbären leben in allen Teilen des Landes.Falls Sie eine Affinität zu Hunden haben, werden Sie vom weitverbreiteten Goldschakal begeistert sein. Große Rudel des Rothunds oder Asiatischen Wildhunds, durchstreifen das Gelände von Kabini, können aber auch in Kanha und Pench gesichtet werden. Scheue Asiatische Wölfe sind in ganz Indien zu Hause, aber nicht leicht zu erspähen. Selten entdeckt man sie auf offenem Ackerland im Süden des Landes.

Bezüglich unserer gefiederten Freunde spielt Indien die erste Geige, denn die Vielfalt der Vogelwelt ist unglaublich. Allein im Jim Corbett Nationalpark wurden mehr als 700 verschiedene Arten nachgewiesen. Im Laufe der Jahreszeiten bevölkern Tausende von Zugvögeln den indischen Himmel auf ihrem Weg von und nach Afrika, Europa oder anderen Teilen des Landes. Wenn Sie sich also als Liebhaber der Piepmatze bezeichnen, sind Sie ins Vogelparadies gelangt.

Ein früher Sommermorgen im Bandipur Nationalpark. Rothunde jagen in Rudeln und sind ausgezeichnete Jäger. Wie sie ihre Beute verschlingen, ist ein seltener und außergewöhnlicher Anblick. Foto von mkkuppuraj


 

INDIEN UND NATURSCHUTZ

Indien stellt sich vielen Herausforderungen, darunter Armut und Umweltverschmutzung. Bei einer Bevölkerung von mehr als 1,35 Milliarden Menschen ist das nicht verwunderlich. Doch nachdem ich persönlich zahlreiche Tigerreservate und Nationalparks immer wieder besucht habe, geht es  dem Land als Ganzes nach meiner ehrlichen Einschätzung sehr gut, wenn es um die Erhaltung seiner natürlichen Lebensräume und seiner Tierwelt geht.  Tiere sind ein fester Bestandteil der indischen Glaubensrichtungen und der Kultur. Viele gelten als heilig, wie zum Beispiel die Elefantengottheit Ganesh. Demnach ist die reiche Tierwelt des Landes von hoher Bedeutung und für viele Menschen überaus anziehend.

Dennoch haben die meisten Safari-Touristen nur ein Ziel vor Augen, nämlich den mächtigen Königstiger, das Nationaltier Indiens. Manche mögen das als engstirnig, ja sogar obsessiv betrachten. Doch eins führt zum anderen, und ein Volk, das eine solche Passion für sein Kronjuwel hegt, wird sich unweigerlich auch dafür einsetzen, seinen Lebensraum und seine Mitgeschöpfe zu retten. Vor einiger Zeit tötete ein berühmter Tiger einen Wildhüter, der fünfte, der für ihn zuständig war. Doch als die Menschen erfuhren, dass er in einen Zoo geschickt werden sollte, waren sie so empört, dass landesweite Mahnwachen abgehalten wurden. Kaum zu glauben, doch es folgte ein Gerichtsverfahren. Und obwohl Ustad nicht wieder in die Freiheit entlassen wurde, war die tiefe Besorgnis einer ganzen Nation um diese Bestie absolut bemerkenswert.

Der Tod eines jeden Tigers, ob aufgrund natürlicher Umstände oder nicht, wird auf die Titelseiten aller Zeitungen gedruckt. Und das ist einmalig. Denn im Gegensatz werden auf dem afrikanischen Kontinent immer wieder Leoparden, Geparden und Löwen erschossen, gefangen oder vergiftet, ohne mit der Wimper zu zucken. Der einzige Widerspruch ertönt von Naturschützern. Als Ranthambore’s berühmte Tigerin Machali kurz vor ihrem zwanzigsten Geburtstag starb, wurde sie sogar nach Hindu-Tradition begraben. Sie war die älteste Tigerin aller Zeiten. Ihre vollständige Geschichte können Sie im National Geographic unter Tigress Machali nachlesen oder den Dokumentarfilm „The Queen of Ranthambore – The Most Photographed Tigress in the World“ ansehen.

https://www.nationalgeographic.com/news/2017/12/machli-bengal-tiger-india-queen-ranthambore
https://www.youtube.com/watch?v=jRN361TgV

Die Geburt eines Tigerbabys ist für alle Bewohner Indiens von ähnlicher Bedeutung, worüber überall berichtet wird. Hier sind ein paar Beispiele für Schlagzeilen:

März 2020: Panna Tiger Reserve freut sich über die Ankunft von 3 Tigerjungen

April 2020: Sechs Monate altes Tigerjunges tot im Pench Tiger Reserve aufgefunden

Mai 2020: Sariskas Tigerpopulation steigt von drei neuen Jungen auf 20 an

September 2020: Tiger erobert nach 11 Jahren Territorium zurück, tötet Rivalen

https://www.hindustantimes.com/india-news/sariska-s-tiger-population-goes-up-to-20-with-three-new-cubs/story-Ei0gIzhglyiTAo4B58MkSN.html
https://timesofindia.indiatimes.com/city/bhopal/bhopal-panna-reserve-rejoices-arrival-of-3-tiger-cubs/articleshow/74630844.cms
https://timesofindia.indiatimes.com/city/nagpur/6-month-old-tiger-cub-found-dead/articleshow/75227559.cms
https://timesofindia.indiatimes.com/city/nagpur/tiger-reclaims-territory-after-11-years-kills-rival/articleshow/78095664.cms

Die größte Herausforderung besteht heutzutage darin, das rasche Bevölkerungswachstum mit der Erhaltung und Ausweitung seiner Naturschutzgebiete in Einklang zu bringen. Doch ich sehe diesem Ziel mit voller Zuversicht entgegen, da die gesamte Bevölkerung hinter diesem Vorhaben steht. Indiens Tiger haben eine vielversprechende Zukunft vor sich.

Ein Rudel Königstiger im Pench Tiger Reserve. Foto von Andy Wilcock


 

WIE MAN EINEN TIGER ENTDECKT

Zuvor wurden die „Big Five“ Indiens erwähnt. Dabei haben Sie vielleicht bemerkt, dass die Hauptattraktion, der mächtige Tiger, nicht dabei ist. Die über 50 Tigerreservate des Landes stehen unter der Schirmherrschaft des „Project Tiger“, einer Initiative, die 1972 ins Leben gerufen wurde, um die verbliebene Tigerpopulation und ihre natürlichen Lebensräume zu retten und zu bewahren. Tiger sind seltene und scheue Wildtiere, die man in der Regel nicht leicht entdecken kann. Allerdings kann man die Chancen auf die eine oder andere Weise zu Ihren Gunsten erhöhen.

Je mehr Zeit Sie investieren, desto besser stehen Ihre Chancen. Aus diesem Grund empfehle ich einen Aufenthalt von mindestens drei Nächten. Die Parks unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Tigerdichte. Einige Landschaften lassen sich leichter besichtigen, wie zum Beispiel das Bandhavgarh Tiger Reserve. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Jahreszeit. Die Wintermonate können bitterkalt sein, sodass Tiger später am Morgen ins Freie kommen, um sich aufzuwärmen, und das normalerweise erst dann, wenn der letzte Jeep den Park verlassen hat. Mitte Februar steigen die Temperaturen langsam und damit auch die Aktivität der Tiger. In dieser Zeit trocknet das Unterholz aus und die Sicht wird besser. Im Mai kann das Thermometer Temperaturen von über 40˚C anzeigen. Doch wenn die Hitze Sie nicht stört, ist dann mit Sicherheit die beste Zeit, um Tiger zu beobachten, die sich an Wasserquellen versammeln, um zu trinken und sich abzukühlen.

Königstiger überqueren einen Fluss im Corbett Tiger Reserve. Foto von shivaram subramaniam


 

WELCHE PARKS STEHEN ZUR AUSWAHL?

Ihre besten Chancen auf eine Tigerbegegnung haben Sie in den Nationalparks von Bandhavgarh und Ranthambore. Letzterer liegt nicht weit von Delhi und das beliebte Goldenen Dreieck entfernt, sodass es zeitweise recht voll werden kann. Bandhavgarhs Landschaft ist wunderschön und bekannt für seine hohe Erfolgsquote bezüglich Tigerbegegnungen. Aber manchmal sind die Naturführer manchmal allzu enthusiastisch, sodass man eher auf einer wilden Verfolgungsjagd nach Tigern ist, statt die Schönheit der Landschaft und andere faszinierende Wildtiere genießen zu können. Meine persönlichen Favoriten sind Nagarhole und Kanha. Hier werden nicht nur großartige, ausführliche Pirschfahrten und Vogelbeobachtungen angeboten, sondern auch die Gelegenheit für einzigartige Begegnungen mit den Ortsansässigen. Falls Sie Menschenansammlungen meiden möchten, ist Tadoba weniger besucht und eine gute Wahl.

Indische Elefanten sind eine weitere allseits beliebte Attraktion. Falls Sie die Begegnung mit den Dickhäutern mit Ihrer Tigersafari kombinieren möchten, sind die südlich gelegenen Parks Nagarhole und Bandipur die beste Adresse. Vor allem Nagarhole ist stets darauf bedacht, seine Tigerpopulation konstant zu vergrößern, sodass Sie garantiert mit einigen denkwürdigen Bildern nach Hause zurückkehren werden.

Viele Naturliebhaber sehnen sich danach, tiefer in die Natur und das ländliche Leben einzutauchen. Für diejenigen unter Ihnen empfehle ich einen längeren Aufenthalt in Pench, Satpura, Panna oder einem der Nationalparks in Madhya Pradesh. So haben Sie genügend Zeit, sich zu entspannen und alle Sehenswürdigkeiten nach und nach zu besichtigen, ohne sich dabei irgendeinem Druck auszusetzen.  

In Kaziranga und Dudhwa im Norden und Nordosten des Landes haben Sie die großartige Gelegenheit, Tigern zu begegnen und Panzernashörner zu sichten.

Atemberaubende Aufnahme des scheuen Panthera uncia, des Schneeleoparden, im Hemis Nationalpark in Ladakh, Indien. Schneeleoparden sind extrem selten und leben in alpinen Regionen in Höhen von 3.000 bis 5.400 m. Ihr Territorium umfasst Teile von Westchina, Ostafghanistan und der Mongolei. Das Project Snow Leopard unter der Leitung des Department of Wildlife Preservation hat diesen Leoparden mit einem Funkhalsband ausgestattet. Foto von guenterguni


 

ANDERE WILDE SCHÄTZE INDIENS

Setzen Sie nicht die Scheuklappen der Tigersichtung auf, um so den Reichtum anderer Kostbarkeiten der indischen Tierwelt zu verpassen. Das Spektrum der Möglichkeiten und Gelegenheiten ist immens. In der größten Salzwüste der Welt, der Rann von Kachchh, lebt eine überraschend große Vielfalt an Tieren, wie Wildesel, Hirschziegenantilopen, Indische Gazellen oder Chinkaras, Streifenhyänen, Karakale und Dornschwanzagamen. Wenn Sie Glück haben, schenkt Ihnen diese Salzwüste einen Blick auf den vom Aussterben bedrohten Indischen Bussard. Machen Sie eine Bootsfahrt Kreuzfahrt im Bhitarkanika Park und kommen Sie in den Genuss der spektakulären Artenvielfalt: Warane, Salzwasserkrokodile und vielleicht sogar eine Königskobra.

Der Namdapha Nationalpark verfügt über eine beeindruckende Bandbreite an Ökosystemen und Lebensräumen. Denn er liegt zwischen 198 und 4.480 Metern über dem Meeresspiegel. Hier finden Sie den vom Aussterben bedrohten Weißbrauengibbon oder Hulock. Dieser Park unterscheidet sich von anderen insofern, dass er die Heimat aller vier Arten der prächtigen Raubkatzen ist: Gewöhnliche Leoparden, Nebelparder, Schneeleoparden und natürlich den mächtigen Tiger.

Viele Naturfotografen und Zoologen haben über die Jahrhunderte endlose Stunden mit der Suche nach dem ikonischen Schneeleoparden verbracht. Diese unmerklichen Kreaturen halten sich mit Vorliebe in den höheren Regionen des Himalaya-Gebirges in Höhen von 3.000 bis 5.400 Metern auf. Wenn Sie schon immer davon geträumt haben, einen Schneeleoparden mit eigenen Augen zu sehen, suchen Sie die höher gelegenen Parks wie den Hemis Nationalpark in Ladakh, Gangotri in Uttarakhand, dem Khangchendzonga Nationalpark in Sikkim, dem Dachigam Nationalpark in Jammu und Kaschmir und Namdapha in Arunachal Pradesh auf. Nach 2017 änderte sich der Status der Schneeleoparden von bedroht auf gefährdet. Heute leben in Indien etwa 500 Exemplare dieser wunderschönen Katzen.

Salzhaltige Gletscherseen in Ladakh haben ihre eigenen einzigartigen Lebensräume. Bei einem Besuch dieser Areale werden Sie mit der Sichtung weiterer gefährdeter Vögel, wie dem Schwarzhalskranich, belohnt. Andere interessante Tiere, die dieses Gebiet ihr Zuhause nennen, sind die Wildesel des Himalayas und Tibet Wölfe.

In manchen Teilen Afrikas werden Nashörner schonungslos für ihre Hörner gewildert. Besuchen Sie den östlichen Kaziranga Nationalpark, um den seltenen Panzernashörnern, die ein statt zwei Hörner auf ihrer Nase tragen, zu begegnen. Indische Elefanten sind eine weitere populäre Spezies. Um die grauen Riesen in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, sollten Sie nach Norden zum Corbett Park oder zu den Western Ghats in Kerala zum Periyar Tiger Reserve fahren.

Vielleicht ist Ihnen die Aufregung, in einem Jeep mit offenem Verdeck nach wilden Tigern zu suchen, nicht genug? Dann gehen Sie einen Schritt weiter und machen Sie Ihr Abenteuer mit einer Kanufahrt in den Mangrovensümpfen des westbengalischen Sundarbans Nationalparks, in dessen Dickicht sich wilde Tiger verstecken und jeden Moment hervorspringen könnten.

Ich habe noch nicht einmal die Rhesusaffen, Schakale, Indischen Languren und die zahlreichen Antilopen- und Hirscharten erwähnt. Und Indiens Vogelwelt ist in Zahl und Facettenreichtum unübertroffen. Kein Wunder also, dass viele Natur- und Wildtierfreunde Indien dem üblichen afrikanischen Safariurlaub vorziehen.

Ein schwarzer Panther stolziert anmutig durch den Busch im Nagarhole Tiger Reserve in Karnataka. Foto von AngadAchappa


 

WIE MACHEN SIE EINE BUCHUNG?

Die Buchung einer India Wildlife Tour ist einfach, schnell und unkompliziert. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Um eine Buchung durchzuführen, benötigen wir Ihre Reisepassdaten, einschließlich der Nummer, Ausstellungsdatum und Ablaufdatum, sowie Ihr Geburtsdatum. Prüfen Sie, dass alle Angaben korrekt sind, da nach der Buchung der Safari die Details nicht mehr geändert werden können. Wenn Sie also nach der Buchung Ihres Urlaubs einen neuen Reisepass erhalten, bringen Sie den alten Reisepass trotzdem mit, um die Nationalparks betreten zu können.
 

KÖNNEN REISEN INDIVIDUELL GESTALTET WERDEN?

Natürlich! Teilen Sie uns Ihre persönlichen Anforderungen und Wünsche mit und wir kümmern uns um die notwendigen Vorkehrungen. All unsere Wildlife-Tourenpakete sind flexibel, so dass Sie, unser Kunde, das letzte Wort haben. Beispielsweise haben wir in der Vergangenheit Touren für Gäste organisiert, die sieben Safaris in vier Tagen oder die gleiche Anzahl in fünf Tagen machen wollten. Dank unserer ausgiebigen Erfahrung beraten Sie gerne, machen Vorschläge und beantworten alle Ihre Fragen. Dafür sind wir da.
 

INTERESSIERT?

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kontaktieren Sie uns unter info@vacationindia.com oder nutzen Sie das Online-Anfrageformular, um mit einem unserer Spezialisten in Kontakt zu treten. Stöbern Sie durch die große Auswahl an Wildlife-Reisen in unserem Online-Angebot.

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