Am späten Nachmittag versammeln Sie sich in der gemütlichen Lounge Ihres Hotels in Kabini. Dort treffen Sie auf eine kleine Gruppe von 10 bis 15 Mitreisenden, die Ihre Leidenschaft für Natur und Abenteuer teilen. Bei einer kurzen, spannenden Einweisung erfahren Sie mehr über das Nagarhole Sanctuary, die faszinierende Kabini-Backwaters und die reiche Flora und Fauna, die Sie gleich aus nächster Nähe erleben werden.
Mit diesem Wissen im Herzen und wachsender Vorfreude machen Sie sich auf den Weg zur Bootssafari auf dem Kabini River – der Beginn eines unvergesslichen Abends im Reich der Wildnis.

Magischer Sonnenuntergang über Kabini: Die Sonne taucht den Himmel in warme Farben, während sie langsam hinter den stillen Wäldern von Kabini versinkt – ein Moment purer Ruhe. © Rohit C
Bootssafari auf dem Kabini River
Dauer: ca. 2 Std. 45 Min.
Zeiten: 6:30 – 9:30 Uhr & 15:30 – 18:30 Uhr (wir empfehlen die Nachmittagssafari)
Geführt: Ja – von erfahrenen Naturforschern
Ihre Bootssafari beginnt direkt am Resort. Stromaufwärts gleiten Sie über den Kabini River, jenen Wasserweg, der den Nagarhole National Park vom Bandipur National Park trennt.
Die Ufer von Kabini sind heute berühmt für ein einmaliges Naturschauspiel: Hier lebt die größte Ansammlung asiatischer Elefanten weltweit. Dutzende dieser sanften Riesen ziehen friedlich grasend am Fluss entlang, baden im Wasser oder genießen das Leben in der untergehenden Sonne – ein Anblick, der Sie sprachlos machen wird.
Doch die Elefanten sind nur der Anfang:
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🐊 Sumpfkrokodile (Crocodylus palustris) lauern am Ufer.
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🦬 Gaure (Indische Bisons), mächtig und imposant, treten aus dem Wald ins offene Grasland.
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🐒 Indische Hutaffen (Macaca radiata) hangeln durch die Äste.
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🦦 Otter flitzen verspielt durch das Wasser.
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🦡 Halsstreifenmangusten huschen durchs Unterholz.
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🦆 Und über allem kreisen Myriaden von Wasservögeln, die Kabini zu einem wahren Paradies für Vogelbeobachter machen.
Auch Axishirsche (Axis axis) und Sambarhirsche erscheinen in großer Zahl an beiden Flussufern – auf der Bandipur- wie auf der Nagarhole-Seite.
Wenn die Sonne den Himmel in Gold und Orange taucht, erleben Sie die Tierwelt in einem Moment, der magischer nicht sein könnte – eine Bootsfahrt, die mehr ist als eine Safari: ein Fenster in die ungezähmte Seele Indiens.

Der einsame Riese: Ein mächtiger Tusker (Stoßzahnträger) steht am Ufer des Kabini-Stausees. Von einem Boot aus gesehen, strahlt er eine fast ehrfurchtsvolle Präsenz aus. © Chaithanya Krishnan
Auf einem Boot mitten im wilden Dschungel zu gleiten, ist ein Erlebnis, das sich mit nichts vergleichen lässt. Vom Wasser aus auf das Land zu blicken, kehrt unsere gewohnte Perspektive um – und eröffnet eine völlig neue Sicht auf die Natur.
Während die Nachmittagssonne goldene Bahnen über die Oberfläche des Kabini Rivers zieht, scheinen die Wellen wie kleine Flammen im Tanz zu glitzern. Man könnte sich in dieser Schönheit verlieren – so endlos, so hypnotisch.
An manchen Stellen ragen tote Bäume und Baumstümpfe wie stille Skulpturen aus dem Wasser. Sie verleihen der Landschaft eine surreal-magische Aura, als würde man durch ein Naturgemälde fahren, das zwischen Traum und Wirklichkeit schwebt.

Sambar im Monsunwald: Zwischen den Bäumen des Kabini Forests wandert ein Sambar-Hirsch durch das üppige Grün – die Luft noch schwer vom Regen des Monsuns. © P.V.R. Murty
Kabini – ein Paradies für Vogelbeobachter
Für Vogelliebhaber ist Kabini nichts weniger als der Himmel auf Erden. Während Ihrer Bootssafari wird die Luft erfüllt von einem Konzert aus Rufen, Schreien und Gesängen – die Sprache der Wildnis, die Sie umgibt.
An nahezu jedem Tag können Sie hier die drei charakteristischen Reiherarten Kabinis beobachten: den eleganten Seidenreiher (Egretta garzetta), den strahlend weißen Silberreiher (Casmerodius albus) und den anmutigen Mittelreiher (Mesophoyx intermedia).
Doch damit nicht genug: Auch der majestätische Graureiher (Ardea cinerea) und der geheimnisvoll wirkende Purpurreiher (Ardea purpurea) zeigen sich häufig in den Feuchtgebieten. Über dem Wasser gleiten verschiedene Kormorane, darunter die Braunwangenscharbe (Phalacrocorax fuscicollis) und die Mohrenscharbe, elegant im Suchflug nach Beute.
Und dann gibt es noch die charmante Zwergpfeifgans (Dendrocygna javanica), die mit ihrem lebhaften Schwarmverhalten die Szene belebt – neben unzähligen weiteren Arten, die Kabini zu einem wahren Hotspot für Ornithologen und Naturfreunde machen.
Jeder Ausflug aufs Wasser wird hier zu einer Symphonie aus Flügelschlägen, Rufen und Farben – ein Schauspiel, das man so schnell nicht vergisst.

Eisvogel im Regenzauber: Ein farbenprächtiger Eisvogel flattert durch die feuchten Bäume Kabinis. Der Monsun lässt sein Gefieder im Waldlicht besonders intensiv schimmern. © P.V.R. Murty

Sokotrakormoran am Flussufer: Am schlammigen Ufer des Kabini River sucht ein Sokotrakormoran nach Nahrung – ein stiller Beobachter inmitten der wilden Wasserlandschaft. © P.V.R. Murty
Nachdem das Boot die westliche Spitze des Reservoirs erreicht hat, dreht es sich sanft um 180° und nimmt Kurs zurück zum Resort. Doch bevor die Rückfahrt beginnt, halten Sie an einem besonderen Ort inne – Mastigudi, einer heiligen Stätte, die tief in den Erinnerungen der Region verwurzelt ist.
Einst stand hier ein Hindutempel, doch die Fluten des Reservoirs verschlangen ihn. Was blieb, sind Geschichten, die weit zurückreichen – Geschichten von den Stämmen, die hier lebten, lange bevor der Wald ein Schutzgebiet wurde.
Die verehrten Gottheiten, der Elefantengott Ganesha und die Waldgöttin Mastiamma, sind noch immer präsent – stille Hüter, die an die enge Verbundenheit zwischen Mensch und Natur erinnern. Sie sind stumme Zeugen einer Zeit, in der der Mensch seinen Platz im Ökosystem kannte und in Respekt und Harmonie mit der Zerbrechlichkeit des Waldes lebte.
Der Halt bei Mastigudi ist mehr als eine Pause – er ist eine Rückbesinnung. Ein Moment, der die Spiritualität des Ortes mit der wilden Schönheit Kabinis verbindet.