Unsere Tamil Nadu Reise führte uns weiter nach Trichy bekannt für den Srirangam Tempel auf der Insel im Fluss Kaveri. Es ging es weiter in die Chettinad Region…
Der nächste Tag führte uns zum Rock Fort Tempel in Tiruchirappalli (Trichy), der hoch auf einem Felsvorsprung gebaut wurde. Schon von Weitem grüßte er uns. Es stand uns eine Aufstieg mit 400 Stufen bevor, die aus dem Granitfelsen gehauen wurden. Im inneren des Felsen befinden sich einige Tempel mit kunstvoll geschnitzten Granitsäulen und wunderschöne Wandmalereien. Ganz langsam, auch wegen der Wärme, stiegen wir nach oben.
Rock Fort Tempel, Trichy
Wir machten einen Rundgang im Inneren, ließen uns segnen und verneigten uns ehrfürchtig vor der Gottheit Ganesha, bevor es an den Abstieg ging.
Unser nächstes Ziel war eine heilige Stätte für Hindus. Auch hier waren wir willkommen, obwohl wir keine Hindus sind. Die abgehaltenen Zeremonien und Gebete (Poojas) wirkten für uns schon sehr fremd. Wir konnten beobachten wie sich ganze Familien die Haare schärten, wie Waschungen im Fluss abgehalten wurden, verschiedene Poojas für Angehörige, für Wohlstand oder für eine gute Ehe abgehalten wurden. Auch bei einer Hochzeitszeremonie durften wir zusehen und wurden gleich vom Priester und von den Angehörigen in die Rund um das Brautpaar aufgenommen.
Diese Begegnung wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Und schon wendeten wir unseren Blick auf die riesige Tempelstadt, unser nächstes Ziel. Für dieses beeindruckende Bauwerk kann man alle Superlative benutzen die man kennt. Er zählt zu den größten Tempeln Indiens. Um in das Innerste zu gelangen, muss man durch sieben Türme gehen. Jeder von ihnen ist mit kunstvollen Skulpturen besetzt. Leider dürfen hier Nicht-Hindus nur bis zum fünften Tor. Aber es ist für Besucher unmöglich den gesamten Komplex zu besichtigen. Zwischen den einzelnen Toren gibt es Basare mit Geschäften für Stoffe, Obst, Schmuck.
Den Rest des Tages lassen drei von unserer Gruppe ganz entspannt am Pool ausklingen. Meine Schwester und ich gehen aber noch mal auf Erkundungstour durch den Ort.
Diese wundervollen alten, teilweise leider verfallenen, „Herrenhäuser“ strahlen auch heute noch eine besondere Atmosphäre aus. Die meist verlassenen Gebäude sehen in der untergehenden Sonne aus wie Filmkulissen.
Die Straßen sind fast menschenleer und es gibt kaum Straßenverkehr, ein krasser Gegensatz zu den überfüllten Großstädten.
Für das Abendessen folgten wir einer Empfehlung und gingen in einem nahe gelegenen Hotel essen. Wir beschlossen den 10 min Weg zu Fuß zu gehen. Gesagt getan. Frisch gemacht, den Blumenschmuck angelegt und los ging es. Das Essen war sensationell. Wir hatten zwar vom guten Ruf der Chettinad Küche gelesen, aber das Essen übertraf alle unsere Erwartungen. Die Gerüche nach Zimt und der Geschmack der Gewürze war einzigartig. Gut gestärkt und gut gelaunt, machten wir uns auf den Heimweg. Um 22 Uhr war es allerdings stockdunkel und irgendwie unheimlich. Es gibt hier nur ganz vereinzelt Straßenbeleuchtung, die Häuser waren finster und leer. Der modernen Technik sei Dank, Taschenlampen am Handy, und mit ein Lied auf den Lippen, kamen wir sicher in unserem Hotel an.
Nach einem kurzen Mittagsstopp im Hotel besuchten wir im Dorf Athankudi eine Werkstatt für Art-Deko-Fliesen. Wir konnten die Herstellung verfolgen und sogar selbst Hand anlegen. Dieser Handwerksberuf wird, wie viele Berufe hier, von Generation zu Generation weiter gegeben und ist körperlich sehr schwer.
In dieser Werkstatt werden Bodenfliesen nur im Auftrag hergestellt und sie werden in die ganze Welt geliefert.