Chaturbhuj-Tempel Orchha
Prächtiger Chaturbhuj-Tempel
Der architektonische Stil des Chaturbhuj
Die edle Geschichte des Tempels
Imposante Fassade des Chaturbhuj-Tempels
Prächtiger Chaturbhuj-Tempel
Orchha wird von der schieren Größe dieses Tempels beherrscht. Er ist auf einem riesigen Podium errichtet, das etwa 4,5 Meter hoch ist, und seine hoch aufragenden Shikharas scheinen sich bis zu den Wolken zu erstrecken. Um den Eingang zu erreichen, muss der Besucher eine breite Treppe hinaufsteigen. Der Chaturbhuj-Tempel befindet sich südlich des Tempels von Ram Raja und wurde errichtet, um ein Abbild der Gottheit Ram zu beherbergen. Obwohl dies der ursprüngliche Grund für die Errichtung des Tempels war, wurde es nie umgesetzt. Stattdessen befindet sich dort ein Schrein mit einer Figur von Radhey Krishna. Besucher können den Schrein gegen eine geringe Gebühr betreten. Es wird angenommen, dass Madhukar Shah mit dem Bau des Chaturbhuj-Tempels begonnen hat, aber er wurde erst während der Herrschaft seines Sohnes Bir Singh Deo fertiggestellt.
Der architektonische Stil des Chaturbhuj
Die Außenwände dieses Tempels sind mit religiösen Symbolen und Lotusmustern kunstvoll verziert. In starkem Kontrast dazu ist das Innere recht schlicht. Takeo Kamiya, der bekannte indische Architekt, beschreibt die Mandapa oder den Pavillon im islamischen Stil mit einer Kreuzform und sagt, dass die Türme an Tannenzapfen erinnern.
Die edle Geschichte des Tempels
Der Tempel ist Gott Rama gewidmet, einem Avatar von Vishnu. Der Name „Chaturbhuj“ bedeutet wörtlich „einer, der vier Arme hat“, wobei „Chatur“ vier und „Bhuj“ Arme bedeutet. Die Struktur des Gebäudes mit seinen vier Türmen, die in den Himmel ragen, spiegelt seinen Namen wider. Es heißt, dass Rani Ganeshkuwari, die Königin von Madhukar Shah, den Bau des Chaturbhuj-Tempels veranlasste, nachdem der Gott Rama ihr in einem Traum dazu geraten hatte.
Der Grundriss von Chaturbhuj stellt auch die vier ausgestreckten Arme der Vishnu-Gottheit dar. In schönen Worten vergleicht K. K. Chakravarty die Gestaltung des Tempels mit dem traditionellen Bild des Gottes Vishnu mit seinen vier Armen, die sich zu den Seiten hin ausstrecken. Der basilikaförmige Tempel mit seinem zentralen Vestibül, den sich rechtwinklig kreuzenden Versammlungshallen sowie den hoch aufragenden Tannenzapfentürmen regt sofort die Fantasie des Betrachters an.
Imposante Fassade des Chaturbhuj-Tempels
Der Grundriss ähnelt einer Basilika, so der indische Kunsthistoriker K. K. Chakravarty. Die Versammlungshalle liegt in einem perfekten rechten Winkel zu den Vorräumen der Apsiden. In früheren Zeiten waren die Türme mit Gold verkleidet, das heute entweder von der Zeit erodiert oder abgetragen ist. Die Besucher können das Dach besteigen, von wo aus sie einen herrlichen Rundumblick auf die Stadt und ihre Umgebung haben: den Ram-Raja-Tempel, den rauschenden Betwa-Fluss, den interessanten Sawan Bhadon und den beeindruckenden Laxminarayan-Tempel. Besucher sollten vorsichtig sein, wenn sie die brüchige Treppe hinaufgehen; es ist dunkel, windig und die Stufen sind jeweils etwa einen Meter hoch und bieten nur wenig Fußraum. Erschwerend kommt hinzu, dass es insgesamt siebenundsechzig Treppenstufen sind.
Heute ist das State Archeological Department für den Erhalt des Bauwerks zuständig, während der tägliche Betrieb dem Ram Raja Trust untersteht.