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Brihadeshwara Tempel in Tanjore (Thanjavur), Tamil Nadu, Indien

EINE DER SCHÖNSTEN ARCHITEKTONISCHEN KREATIONEN SÜD-INDIENS IST DER HERRSCHAFTLICHE GRANITTEMPEL, DER DEM HINDUGOTT SHIVA GEWIDMET WURDE: ER BEFINDET SICH IN THANJAVUR (TAMIL NADU), DER HAUPTSTADT DER MÄCHTIGEN CHOLA-DYNASTIE. Machen Sie einen frühmorgendlichen Ausflug und entdecken Sie ein ganzes Millennium voller Geschichte, versteckt hinter seinen Toren. 

von indienrundreisen.de
Brihadeshwara Temple in Tanjore
Brihadeshwara Tempel in Tanjore

 
Brihadeshwara Tempel, Tanjore

Wunderbare Architektur
Steinige Geschichte
Wussten Sie schon?
Geschriebene Pracht
Die Magie der Neun
Hinter der Kunst
Tanz der Vergangenheit
Damals & Heute
Übernachtungen
Tempelbesuch


 

Im weichen Licht des frühen Morgen erstrahlt der Gopuram des Brihadiswara Tempels wie poliertes Gold. Der Tempel ist dem Hindugott Shiva gewidmet. Es gibt einen großen, quadratischen Vorplatz, der von den Mauern des Tempels umgeben ist. Im Zentrum dieses Vorplatzes befindet sich eine große, quadratische Steinplatte, auf der der Tempel steht. Dieser Komplex zeigt einen feinen Sinn für Proportionen und Symmetrie.

Das zweite und dritte Eingangstor, welche zum großen Brihadishvara-Tempelkomplex in Tanjore (Thanjavur) führen © DR Travel Photo and Video / Shutterstock


Lageplan und Karte des Brihadishvara-Tempels in Thanjavur / Shutterstock


 

Wunderbare Architektur

Raja-Raja I., der große Eroberer der Chola, die Thanjavur um die erste Jahrtausendwende regierten, brach einige architektonische Grundsätze, als er dieses Meisterwerk von einem Tempel erbauen ließ. Dies ist einer der wenigen Tempel Indiens, in denen der Vimana (der Turm, der sich über dem Heiligtum erhebt)  größer ist als der Gopuram (der verzierte Turm am Eingang des Tempels). Außerdem haben die Meisterhandwerker den Tempel von innen nach außen gebaut, nicht von außen nach innen. Mit anderen Worten haben die zunächst den Shiva Lingam gebaut, darüber den Tempelturm und haben zum Schluss die vielen gedeckten Gänge um das Sactum Sanctorum errichtet. Die Statue von Nandi dem Bullen, der Bali Peedam (Opferaltar) und das Dhwaja Sthambham (Fahnenstange) wurden später hinzugefügt. An der Decke finden sich verschiedene Freskos, deren Farbe bis heute leuchtend geblieben ist.

Die alten indischen Steinskulpturen des Brihadishvara-Tempels wurden während der Chola-Dynastie in Tamil Nadu, Thanjavur, Indien erbaut. © ajijchan / Shutterstock


Überraschenderweise dauerte es nur fünf Jahre, den Tempel fertigzustellen. Die Prinzipien, nach denen er erbaut wurde, wurden durch alte Schriften von Agamas und Vastu Shastras überliefert. Die Abmessungen sind jenen ähnlich, die auch in den Ruinen von Indus-Kulturen, wie Hasta, Muzam und Kishku, gefunden wurden.

Der Brihadiswara Tempe ist einer der wenigen Tempel, in dem sich Darstellungen von Ashta-dikpaalakas (Wächter der Himmelsrichtungen – namentlich Indra, Agni, Yama, Nirrti, Varuna, Vayu, Kubera und Isana) finden. Nur Priester haben Zugang zur inneren Kammer des Tempels, die als Karuvarai bekannt ist. Das Wort Karuvarai stammt vom Wort Karu, was Mutterleib bedeutet. Sie wurde als Ort totalen Gleichgewichts und absoluter Harmonie errichtet und soll einen Mikrokosmos des Universums darstellen. Im Zentrum dieses Arrangements befindet sich ein Abbild der Höchsten Gottheit – Shiva.

Im Hauptschrein befindet sich der einzigartige und außergewöhnliche Shivalinga. Hier hallte die klare Kraft seines majestetischen Ausmaßes und seiner imposanten Proportionen wider. Ein bemerkenswerter Fakt über den Hauptlingam (Srivimana) ist, dass er dazu gedacht ist, einen heiligen Platz einzuschließen. Der heilige Platz um den Lingam herum und innerhalb des sich nach oben ersteckenden Srivimana (Tempelturm) ist dazu gedacht, mit der heiligen Präsenz Shivas in Form des subtilsten aller Elemente durchdrungen zu sein – Platz. Der Linga ist eine nicht-ikonische Form von Shiva und der Platz innerhalb des Srivimana spiegelt die Präsenz von Adalvallan oder dem Gott des Tanzes wider /Shutterstock


Das Chola-Imperium reichte einst von Kalinga (heute Odisha) bis Caylon (Sri Lanka). Raja Raja Chloa I. war einer der ersten Eroberer, der benachbarte Länder annektierte und dabei die Tamil-Kultur in die eroberten Länder brachte. Der Tempel wurde errichtet, um die Macht des Eroberers und seine Beziehung zur universellen Ordnung zu demonstrieren. Seine Bedeutung ging über das Religiöse hinaus und er wurde ein wichtiger Ort für bedeutende Zeremonien, wie zum Beispiel der Salbung des Eroberers. Außerdem war der Tempel ein Ausdruck des Wohlstands der Chola und der künstlerischen Expertise. Oft wurden dort Tanzveranstaltungen abgehalten, vor allem, wenn Würdenträger anderer Königreiche zu Besuch kamen. Die großartige, natürliche Akustik des Tempels und seine schöne Open-Air-Umgebung stellten den perfekten Hintergrund für Musik und Tanzaufführungen dar. Noch heute finden dort gelegentlich Aufführungen statt.

Flachrelief, eine Art Skulptur, die den Gesichtern und Figuren weniger Tiefe gibt, als sie in Natura haben. Diese Technik behält die natürlichen Konturen bei und erlaubt, dass man die Figuren aus verschiedenen Winkeln betrachten kann, ohne dass das Bild verzerrt erscheint. Brihadishvara-Tempel, Tanjore (Thanjavur,) Tamil Nadu © randomclicks / Shutterstock


Interessanterweise finden immer noch täglich Rituale und Zeremonien statt, was für Tempel aus dieser Zeit recht ungewöhnlich ist. Es handelt sich um einen funktionalen Tempel. Der gesamte Komplex ist sehr gut erhalten, was mehr ist, als man über andere Monumente unseres Landes sagen kann.

Außerdem gibt es Beweise eines regen Soziallebens, das in und um die Räumlichkeiten des Tempels stattfindet. Eine Belegschaft von etwa 1000 Menschen, angestellt in unterschiedlichen Umfängen, kümmerte sich um den massiven Tempelkomplex. Abgesehen von Brahim-Priestern, benötigt der Tempel die Dienste von Rekordhaltern, Musikern, Forschern, Handwerkern aller Art und Reinigungskräften. Der Tempel dient außerdem als Zentrum für geschäftliche Aktivitäten. Händler für Blumen, Milch, Öl und Ghee (geklärte Butter) kamen zum Tempel um während Pujas und Festivals Handel zu treiben.

Die alten indischen Steinskulpturen der Tempel wurden während der Chola-Dynastie in Tamil Nadu, Thanjavur, Indien erbaut. © ajijchan / Shutterstock


 

Steinige Geschichte

Das Feature dieses Tempels, das sofort ins Auge fällt, ist der sich erhebende Vimana oder die Struktur über dem Allerheiligsten, das einen kolossalen Steinlinga (das Symbol Shivas) beherbergt. Dieser Vimana, der aus kilometerweiter Entfernung gesehen werden kann, erstreckt bis zu einer Höhe von 60,96m vom Boden. Er wurde, genau wie die anderen Teile des Tempels, aus Granit gefertigt.

Doch woher kamen diese Granitblöcke? Thanjavur ist kein felsiges oder bergiges Gebiet, sondern sehr flach. Archäologen behaupten, dass jeder einzelne Stein aus Pudukottai kam, einem felsigen Gebiet etwa 20km entfernt. Danach folgte die gewaltige Aufgabe, die Blöcke zur richtigen Größe und Form zu  meißeln und aufeinander zu stapeln.

Brihadishvara-Tempel in Thanjavur – abends, Thanjavur © VSanandhakrishna / Shutterstock


 

Wussten Sie schon?

180000 Tonne Granit wurden benötigt, um diesen Tempel zu erbauen

Wie brachten die Arbeiter so viele Tonnen Granit und andere Materialien auf die Spitze des Tempelturms? Sie fertigten einfach eine sechs Kilometer lange Rampe, zumindest sagt das die Legende.

Der Tempel wurde zwischen 1003 und 1010  n. Chr. gebaut und 1010 auch gesegnet.

Brihadiswara bedeutet “Der  große Gott“ und meint Shiva.

Von den Ansässigen wird der Tempel Periya Koil (großer Tempel) genannt und erstreckt sich auf einer Fläche von 33.000 Quadratfuß. Er ist eines der größten Granitbauwerke der Welt und sein berühmter Vimana ist fast 200 Fuß hoch.

„DIE KÜNSTLER VERWENDETEN PFLANZLICHE FARBSTOFFE, UM DIE WANDBILDER ZU MALEN. DIE WÄNDE DAS ALLERHEILIGSTEN ENTHALTEN DETAILIERTE ERLÄUTERUNGEN ZUM LEBEN UND DER ZEIT DER CHOLAS“

Die Statue eines Hindugottes an der Wand des Gopuram (Tempelturm) ©Jayakumar / Shutterstock


 

Geschriebene Pracht

Die Inschriften dieses Tempels, mehr als 100 an der Zahl, verdienen besondere Beachtung. Sie wurden sorgfältig in die Wände des Tempels geätzt, die meisten von ihnen auf Tamil und der alten Tamil-Schrift. Sie zeigen hauptsächlich die zahlreichen Spenden an den Tempel durch den Eroberer Raja Raja, seinen Königinnen, seinen berühmten Sohn Rajendra und andere Familienmitglieder in Form von Land, Gold, Juwelen und so weiter.

Diese Epigraphien zeigen auch, dass der Tempel ein Zentrum der feinen Künste waren und dass viele Musiker und Tänzer dazu gehörten. Diese Künstler, die innerhalb der Gesellschaft großes Ansehen genossen, sangen und tanzten vor der Göttlichkeit des Tempels und wurden vom König geehrt. Zwei lange Straßen mit zahlreichen Häusern wurden nur für die 400 Tänzerinnen, die zum Tempel gehörten vergeben.

Ein Priester steht neben der Ganesha-Götze (Elefantengott) im Brihadishvara-Tempel in Thanjavur © AJP / Shutterstock


 

Die Magie der Neun

Viele Dinge innerhalb des Tempels kommen in der Anzahl vor, die ein Vielfaches der Zahl neun darstellt, denn Raja Raja (dessen richtiger Name Arulmozhivarman lautete) glaubte, die Zahl neun sei eine Glückszahl. So ist der Vimana beispielsweise 60,96 m hoch. Außerdem befinden sich 108 kleine Nandis (Shivas Bulle) auf dem Tempelkomplex.

Eine Reihe von Shiva Lingams mit alten Nayaka-Malereien an der inneren Mauer des nördlichen Gangs, Brihadishvara-Tempelkomplex. Die Arkaden um den Ardhamandapa (Korridor des Tempels) zeigen Frescos aus der Chola-Zeit. Sie wurden in der ersten Hälfte des letzen Jahrhunderts entdeckt und zeigen eine Vielzahl weltlicher Themen, unter anderem die Lehren des Saiviamus. © RealityImages / Shutterstock


 

Hinter der Kunst

Der Brihadishwara Tempel ist auch für die exquisite Wandmalerei aus der Chola-Zeit des frühen elften Jahrhunderts n. Chr. bekannt, die die Wände des dunklen Rundgangs um das Allerheiligste schmücken. Die Künstler verwendeten pflanzliche Farbe, um die Wände zu bemalen. Die Außenwände zeigen eine detaillierte Erläuterung des Lebens und der Zeit der Cholas und gehen dabei besonders auf soziale Bräuche ein. Eine der Wandmalereien zeigt Shiva in Aktion, wie er dämonische Festungen zerstört, tanzt und einen weißen Elefanten schickt, um einen Anhänger in den Himmel zu bringen. Eine wunderbare Wandmalerei zeigt die Kampfszene zwischen Tripurantaka (Shiva) und den Asuras (Dämonen). Interessanterweise wurden die Asura-Frauen schön dargestellt, was in den Beschreibungen indischer Mythologie selten vorkommt.

Elefantensegnungen sind in südindischen Hindu-Tempeln an der Tagesordnung. © CRS PHOTO / Shutterstock


Einige dieser Malereien wurden zerstört, weil die ständig dem Rauch und Ruß der Lampen und dem verbrennenden Kampfer ausgesetzt waren. Vor etwa 400 Jahren übermalten Könige des Tanjore Nayak-Geschlechtes diese Malereien mit ihrer eigenen Kunst. Die Archaeological Society of India konnte ihren einzigartigen De-Stucco-Prozess anwenden um 16 zerstörte Bilder wieder herzustellen. Dies ist die einzige Initiative dieser Art auf der Welt. Die 400 Jahre alten Tanjore Nayak-Gemälde werden nun in einem separaten Pavillon auf Fiberglasplatten ausgestellt.

Hinduistische Pilger am ersten Eingang des Brihadishvara-Tempel-Komplexes in Thanjavur, Tamil Nadu. Beim Whpl-Tempelkomplex handelt es sich nicht nur um einen Platz mit historischer Bedeutung, sondern um einen belebten Tempel. Seine Traditionen, Kunst und Architektur sind ein unwiderstehlicher Magnet sowohl für Gläubige, als auch für neugierige Besucher, die jederzeit (doch vor allem zu besonderen Anlässen) die Tempelstadt erfüllen. Außerhalb handeln Blumenverkäufer, Girlandenhändler und Spielzeughersteller mit ihren Waren. © cornfield / Shutterstock


 

Tanz der Vergangenheit

Ein anderer nennenswerter Aspekt dieses Tempels ist die Reihe von Skulpturen von Karanas (Tanz-Figuren), genau, wie sie bei Natya Sastra, einer wichtigen Abhandlung über indischen Tanz, beschrieben werden. Dennoch ist die Serie mit nur 81 der 108 Karanas, die hier standen, unvollständig. Jede dieser Skulpturen zeigt den Hindugott Shiva als Nataraja (der Gott des Tanzes)  mit vier Armen – jede Position ein einzigartiges Feature, das in keinem Anderen Tempel gefunden werden kann.

Auf den Wänden des Brihadishvara-Tempels in Thanjavur befinden sich alte Wandbilder aus der Chola-Zeit. © AJP / Shutterstock


Die Chola-Epoche ist bekannt für ihre überragenden Bronze-Abbildungen von Göttern und Göttinnen des Hindu-Pantheons, besonders von Nataraja, dem Gott des Tanzes und liebste Gottheit dieser Dynastie. Raja Raja und seine Familie spendeten viele solcher Bronze-Abbildungen an den Tempel und einige können noch heute bestaunt werden.

Jedes Detail dieses Tempels ist überlebensgroß – der monolithische Nandi. Der große Nandi-Bulle aus schwarzem Granit im Tempelkomplex. Der Nandi (das Reittier des Hindugottes Shiva) besteht aus einem einigen Steinblock und misst 4 m in der Höhe, 6,5 m in der Länge und 6m in der Breite. Sein Gewicht beträgt etwa 25 Tonnen. Es handelt sich um den zweitgrößten Nandi Indiens. An der Decke der Nandi Mandapam (Halle) befinden sich farbenfrohe Freskos, die über 1000 Jahre alt sind und nichts von ihrer Schönheit verloren haben / Shutterstock


 

Damals & Heute

Der Brihadishwara Tempel in Thanjavur, der am 275.Tag des 25. Jahres der Regentschaft des Eroberers im Jahre 1010 n. Chr. gesegnet wurde, muss wohl die größte architektonische Sehenswürdigkeit des ganzen Chola-Reiches gewesen sein. Noch heute zieht er jedes Jahr tausende von Besuchern an, nicht nur aus Indien, sondern aus allen Winkeln der Erde. Der Tempel ist ein wundersames Beispiel dafür, wie wichtig Maßstab und Komplexität in der Architektur sind um eine solche visuelle Harmonie zu erzeugen. Nicht ein Stein, eine Skulptur, eine Säule oder ein Pfad im Tempel fällt aus der Proportion. Heute ist dieses alte Bauwerk ein UNSECO Weltkulturerbe, bekannt als „Great Living Chola Tempels“.

Dies ist der einzige Tempel in Indien, in dem der König besonderes hervorhebt, dass er diesen Tempel ganz aus Stein, genannt „Kattrali“, gebaut hat („Kal“ bedeutet Stein, „Tali“ bedeutet Tempel). Dieses Magnum Opus , welches aus 107 Paragraphen besteht, beschreibt unter anderem, wie König Raja Raja Chola im 11. Jahrhundert von seiner königlichen Badehalle im östlichen Teil seines Palastes aus Anweisungen darüber gab, was in den Fuß des Vimana gemeißelt werden sollte, wie er den Bauplan ausführte und welche Geschenke er, seine Schwester Kundavai, seine Königinnen und viele andere dem Tempel machten.
 
Die Inschrift listet 66 wunderschönen Bronzegötzen auf, die Raja Raja Chola, Kundavai, seine Königinnen und andere dem Tempel schenkten. Die Inschrift hebt außerdem die enorme Menge Goldschmuckes hervor, die mit wertvollen Steinen wie Diamanten, Smaragden, Saphiren, Rubinen und Perlen versehen war und jede dieser Bronzestatuen schmückte. Interessanterweise sind auch die genauen Abmessungen von Kopf bis Fuß, die Anzahl der Arme, die sie haben sollten und die Symbole, die sie halten sollten, verewigt. Heute befinden sich nur noch zwei dieser Statuen im Tempel – jene des tanzenden Shiva und jene seiner Begleiterin Sivakami (Parvati). All der Schmuck ist heute verschwunden. Raja Raja Chola schenkte dem Tempel goldene Behälter und ihr Gewicht, ihre Form und ihr Guss wurden in die steinernen Aufzeichnungen aufgenommen. Sogar ein kleiner Löffel (Nei Muttai) zum Löffeln von Ghee (Butterschmalz) wird erwähnt. In der Inschrift finden auch Reinigungskräfte, Flaggenträger, Fackelträger für festliche Umzüge in der Nacht, Köche, Tänzer, Musiker und Sänger aus Tamil ihren Platz. Wunderbar! / Shutterstock


Indischer Banyan-Baum, Brihadishvara-Tempel, Thanjavur, Tamil Nadu – Foto by realityimages In einigen Kulturen gelten Bäume als Symbol des Lebens, der Regeneration und sogar der Wiederauferstehung. Andere sehen den Baum als Symbol für heiliges Wissen. Schon primitive menschliche Kulturen ehrten die Kraft der Bäume, indem sie sie zur Erzeugung von Wärme, zum Schutz und zur Herstellung Nahrung, Kleidung und Waffen nutzten. In frühen Kulturen, darunter griechisch-römische, keltische und teutonische, spielten Bäume eine große Rolle in der Mythologie. Einige glaubten sogar, dass sich Götter in Bäumen manifestieren. Viele heidnische Glaubenssätze sagen den Bäumen magische Kräfte nach, weil ihre Wurzeln sich bis tief unter die Erde erstrecken. So dient der Baum vielen widersprüchlichen Zwecken, weil er sich sowohl in die Tiefen der Unterwelt, als auch in die Höhen des Himmels erstreckt und Früchte und Grünes liefert.In Indien hat der Banyan-Baum (FICUS BENGALENSIS) seit hunderten von Jahren eine große religiöse Bedeutung.
 
Verheiratete Frauen verbringen einen ganzen Tag bei dem Banyan-Baum und fasten und vollziehen Puja (rituelles Gebet der Hindus), um für ein langes, glückliches und gesundes Leben ihrer Ehemänner zu beten. Frauen nutzen ihre Glasarmreifen und andere schöne Gegenstände, um sie dem Baum als Gaben darzubieten. Der Banyan-Baum hat die Fähigkeit, seine ständig wachsenden Zweige am Leben zu erhalten, indem an diesen Zweigen zusätzliche Wurzeln wachsen. Diese herunterhängenden Wurzeln repräsentieren ewiges Leben und werden daher als Zeichen für ein langes Leben angesehen. Auch viele Stämme sehen den Banyan-Baum als heilig an. Buddhisten halten ihn für heilig, weil Gautam Buddha sieben Tage lang unter einem solchen Baum saß. Rishabhanath, der erste Tirthankara (Furtbereiter) des Jainismus erhielten unter diesem Baum perfektes Wissen. Daher ist der für die Jainisten heilig. Die Blätter des Banyan-Baumes werden als Elefantenfutter oder zur Herstellung von Tellern genutzt. Vögel, Affen und Fledermäuse essen seine Früchte. Die hängenden Wurzeln werden dazu benutzt, Zeltstangen und Wagenjoche zu fertigen / Shutterstock


 

Übernachtungen

​​​​​​​In der Stadt gibt es Hotels für jeden Geldbeutel, außerdem gibt es ein paar nette Heritage Hotels und private Unterkünfte. Probieren Sie das vegetarische Kochbananenblatt-Gericht in der Venkata Lodge, auf der Gandhiji Road. Es ist einer der ältesten Lokale der Stadt (eröffnet 1926). Zu den bekannten Snacks, die nur um 16 Uhr serviert werden, gehören Halwa, Pakoras und Bajjis.
 

Tempelbesuch

Der Barihadeeswerar Tempel ist von 6 bis 12.30 Uhr und von 16 bis 20.30 Uhr geöffnet. Am besten gehen Sie früh am Morgen. Zu dieser Zeit sind nicht mehr als ein Dutzend anderer Besucher dort um das Wunder zu sehen. Die Stille wird nur durch Vogelgezwitscher und das Flüstern eines milden, kühlen Windes durchbrochen. Das Licht des frühen Morgens eignet sich auch besonders gut zum Fotografieren.

Chennai Airport ist etwa 350km von Thanjavur entfernt. Der nächste Flughafen ist Tiruchirapalli (Trichy), mit 54 km Entfernung.

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